PJ-Tertial Innere in Kantonsspital Obwalden (5/2017 bis 8/2017)

Station(en)
2. Stock
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Leider überhaupt nicht empfehlenswert! Ich kam aufgrund der guten Bewertungen hier her für mein letztes Tertial und wurde extrem enttäuscht:
- Lehre findet praktisch überhaupt nicht statt (kein Bedside-Teaching, kein Teaching während der Visite etc). ,,Lehre'' beschränkt sich auf 10 Minuten Morgenfortbildung 3x wöchentlich (EKG-Kurs, Examensfragen besprechen, externer Referent). Die Assistenten auf Station sind selbst heillos überfordert; die meisten kommen direkt vom Examen, haben teils weniger Ahnung als die PJler und sitzen bis spät abends am Briefe schreiben. Völliges Desinteresse an Lehre auch seitens der Oberärzte etc. Der Lerneffekt tendiert gegen 0, manchmal schnappt man das ein oder andere Interessante auf. Ist jedoch reiner Zufall. Für jemanden wie mich, der später Innere Medizin machen möchte und dementsprechend auch interessiert ist, eine einzige Katastrophe. Vorbereitung aufs Examen nur durch Selbstudium.
- Aufgaben auf Station waren MiniMental-Untersuchungen und Schellong-Tests. Patientenaufnahmen entfallen, da auf Station niemand die über den Notfall eingetretenen Patienten nochmals untersucht. Wer Patienten aufnehmen will, kann auf den Notfall rotieren. Dort ist es je nach Assistent so lala. Teaching darf man aber auch hier nicht erwarten, man ist primär billige Arbeitskraft.
- Arbeitszeit offiziell von 7:45- 17.30, man hat aber so gut wie immer schon vor dem Mittagessen nichts mehr zu tun und langweilt sich entsprechend. Ich bin fast täglich früher gegangen. 2 Urlaubstage pro Monat. Täglicher Nacht-und Wochenenddienst, den sich die Uhus interdisziplinär aufteilen. Für 1 Wochenende bekommt man 1 Tag Kompensation, den man sich beliebig nehmen kann.
- Das medizinische Spektrum entspricht einer normalen inneren Station eines kleinen Spitals (Pneumonien, Herzinsuffizienz etc). Wer grosse Medizin machen oder viel sehen möchte ist hier falsch. Eigene Patienten betreut man nicht (wäre aber auch nicht sinnvoll mangels Lehre und Ausbildung, man wurschtelt eben so vor sich hin, Rückmeldung gibt es keine).
- Die Stimmung an sich war in Ordnung, man wurde nicht blöd angemacht o.ä. Dennoch darf man die vordergründige Höflichkeit nicht mit Freundlichkeit verwechseln.

Ich habe bereits einige Häuser in der Schweiz und in Deutschland gesehen und dieses war definitv das schlechteste. Wie meine Vorredner hier auf PJ-Ranking zu derart guten Bewertungen kommen ist mir ein Rätsel. Die anderen Uhus auf anderen Stationen waren ebenfalls massiv frustiert/genervt/ enttäuscht. Wir waren froh, als wir Sarnen verlassen haben. Viele haben sich überlegt, das Tertial vorläufig zu splitten, um hier wegzukommen. Es wundert im Nachhinein nicht, dass das Spital eine Kaution verlangt hat, um kurzfristige Absagen zu verhindern.

Einzig positiv war die schöne Umgebung (5 Gehminuten zum See) und die gute Stimmung im Personalwohnheim (wohnen fast ausschliesslich dt. Uhus dort). Zimmer kostet 280 pro Monat. Mittagessen 8,50.
Bewerbung
1 Jahr, geht aber sicher auch kurzfristiger
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
3
Unterricht
6
Betreuung
5
Freizeit
2
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.2