Das Innere Tertial war mein erster Abschnitt im Praktischen Jahr und vorab auch der, auf den ich am wenigsten Lust hatte. Die 3 Monate auf der Station 44 am CVK waren zu meiner Überraschung jedoch ein wirklicher Gewinn und haben sogar richtig Spaß gemacht.
Der Arbeitstag beginnt vier Mal die Woche um 7:30 und im Schnitt ist man um 15:30 wieder umgezogen und kann den restlichen Tag genießen (bin aber teilweilse auch deutlich früher draußen gewesen). Ein Studientag ist frei zu wählen, ich hatte meinen am Freitag, da war in der Regel am wenigsten zu tun und man hatte ein dreitägiges Wochenende. 3-4 Mal die Woche ist Studentenunterricht geplant, verschiedene Schwerpunkte aus der Inneren Medizin (Kardio, Nephro, Hämatoonko, Gastro), keine Pflichtveranstaltung.
Morgens gibt es als erstes eine Dienstübergabe. Ein bis zwei Mal die Woche kommt der Oberarzt dazu. Dann das täglich Brot: BE’s, BGA's , PVK’s legen und Druckverbände entfernen. Wenn man nicht viel zu tun hat oder schnell ist, dann schafft man es noch zur Patientenvisite. Wenn nicht , auch nicht weiter schlimm. Danach gehts wieder ins Ärztezimmer und man darf sich am Rechner mit den Patienten beschäftigen, Entlassungsbriefe anlegen, aktualiesieren etc. Hier macht man mit einem der Stationsärzte dann auch Kurvenvisite und bespricht die einzelnen Fälle. Auch das wieder nur wenn man auch Lust dazu hat. Wenn nicht, dann halt nicht.
Man hat grundsätzlich jeder Zeit die Möglichkeit in die Funktionsdiagnostik zu gehen (Echo, EKG, Stressecho, Schluckecho etc.) oder auch mit ins Katheterlabor um dort zuschauen…alles freigestellt. Einfach fragen bzw. Bescheid geben wenn man Interesse hat.
Irgendwann im Laufe des Vormittags kommen dann die ersten elektiven Aufnahmen, Übernahmen von anderen Stationen oder der Intensivstation...hier das Übliche: Aufnahmegespräch, Anamnese (kardiologischer Fokus), BE, PVK, körperliche Untersuchung (kardiologischer Schwerpunkt), Aufklärung über geplanten Aufenthalt, Behandlung und Untersuchungen. Das ganze wird dann an den behandelnden Arzt übergeben, Brief und Kurve mit Anordnungen für das Pflegepersonal angelegt.
Um 12:00 herum gehen die Stationsärzte in der Regel etwas Essen. Hier gibt es die typische Kantinenauswahl. Leider muss man für das Essen selber zahlen (ein Essen kostet zw. 3,50€ - 4,50€)…aber die Ärzte sind in der Regel extrem freundlich und laden einen auch das ein oder andere Mal ein (oder man bringt sein eigenes Essen mit).
Fazit: das Tertial auf Station 44 kann ich nur empfehlen!!! Am ersten Tag erfolgt die Zuteilung in die verschiedenen Fachbereiche der Inneren (Kardiologie, Nephrologie, Hämatologie, Pneumologie, Rettungsstelle). Wenn ihr wie ich keine Präferenz habt dann ist die Kardiologie auf der 44 (nicht Station 45, da weht ein anderer Wind) das richtige Pflaster. Alle Stationsärzte waren super nett, immer bereit zu erklären und offen für Fragen……das gleiche kann man auch für das Pflegepersonal sagen…alle Aktivitäten sind einem freigestellt, sprich man kann viel oder auch wenig machen...neben BE's, PVK's, ZVK's, EKG's schreiben, Aufnahmen machen, EK's anhängen, der ganzen Bürokratie, gab es auch Pleura- und Lumbalpunktionen, elektrische Kardioversionen welche ich nach Anleitung oder unter Aufsicht auch selber machen durfte…weiterhin konnte ich so ziemlich alles machen worauf ich Lust hatte...während meiner Zeit gab es insgesamt ca. 5-6 reanimationspflichtige Patienten/Notfälle auf Station, bei denen man nicht zögerlich sein sollte, denn man wird voll miteingespannt und rettet dann tatsächlich auch Leben...wenn ich bedenke, dass ich vor knapp drei Monaten null Interesse an der Kardiologie hatte, hat mir dieses Tertial richtig Spass gemacht.
Letzte Anmerkung: Alle Angaben zu den Ärzten und Pflegern sind ohne Gewähr, da derzeit viele Rotationen und personelle Wechsel stattfinden...es kann also durchaus sein, dass ihr andere, nicht ganz so nette "Kollegen" abbekommt.