Ehrlich gesagt kann ich die alte Bewertung von 2016 nicht nachvollziehen! Wenn man kein Engagement und Lernfreudigkeit zeigt, kann man auch kein großes Entgegenkommen erwarten.
Die Stimmung unter den Stationsärzten, auch gegenüber den PJlern, habe ich als sehr positiv erlebt und auch die Oberärzte sind sehr entspannt. Antibiosen anhängen, Blut abnehmen und Braunülen legen, gehört zwar dazu, dafür wurde ich aber auch meistens dazu geholt und Instruiert wenn es was Spannendes zu sehen oder zu tun gab (VAC-Wechsel, Sonos, Punktionen etc.) und auch einen eigenen Patienten zu betreuen ist theoretisch möglich. Wenn man morgens im OP eingeteilt war, wurden die Blutentnahmen auch teilweise von den Stationsärztinnen übernommen. Im OP war man natürlich meistens als 2. Assistenz. Fragen wurden aber immer freundlich beantwortet und Zunähen gehörte zur Regel. Auch das OP-Personal ist super nett (was ja nicht zur Selbtsverständlichkeit gehört). Eigentlich hatte ich genug Zeit mir alle OPs anzugucken, die ich interessant fand und konnte ein- und ausgehen wie es gerade gepasst hat.
Eine weitere Aufgabe bestand in den Aufnahmen in der Ambulanz, allerdings wurde auch diese von den Assistenzärzten übernommen wenn man anderorts eingebunden war. Es blieb also nichts "liegen" was man bis 18 Uhr abarbeiten musste (gegangen bin ich meistens gegen 15.30Uhr). Verschlussdrücke Messen bei den Gefäßpatienten musste ich maximal 1-2 Mal die Woche (wem das schon zu viel ist, der ist für den Klinikalltag wohl nicht geeignet). Insgesamt habe ich mich nie wirklich völlig gestresst gefühlt. Wenn ich Lust hatte, konnte ich auch einfach mal in die ZNA gehen und wurde auch dort freundlich betreut. Mittagessen ist immer regelmäßig möglich und von guter Qualität (und kostenlos für PJ-Studenten).
Zum Schluss zum Unterricht: Am Anfang bekommt man eine Liste für das ganze Tertial mit dem verantwortlichen Dozenten für jede Woche. Es liegt aber an den Studenten den jeweiligen Arzt am Anfang der Woche zu kontaktieren und einen Termin zu vereinbaren. Wünsche zu den Themen der Seminare können auch frei geäußert werden. Auf diese Weise kam fast jede Woche Studentenunterricht zustande. Aber wie gesagt, auch hier etwas Selbstengagement bitte!