Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP
Heimatuni
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Kommentar
Ich habe drei Monate am KSA (Kantonsspital Aarau) verbracht. Die top organisierten Einführungstage liessen von Beginn an hohe Erwartungen aufkommen. Bei der Einführung durch die anderen Unterassistenten machte sich dann jedoch schnell Ernüchterung breit. Anscheinend waren die Monate vor meinem Wahlstudienjahr ziemlich chaotisch. Die Situation hat sich dann jedoch ziemlich schnell sehr verbessert und mittlerweile sind die Arbeitsbedingungen für UAs in meinen Augen ganz okay.
Ich kann und werde hier nur meine ganz persönliche Meinung und meinen Eindruck zu den drei Monaten versuchen zu vermitteln.
Die sehr grosse chirurgische Klinik am KSA macht es für uns Unterassistenten bestimmt nicht leicht, uns in die verschiedenen Teams zu integrieren. Dies stellte sich dann auch als relativ schwer heraus. Man wurde nicht wirklich wahr genommen im Rapport oder auf den Stationen. Man erhielt wenig Teaching. Man musste die Eintritte machen und keiner wusste genau, ob diese nun vorgestellt werden müssen (und wem genau). Das Einzige was wirklich klar kommuniziert wurde, war die Zuständigkeit der UAs im OP. Ich habe mich mit der Zeit dann jedoch immer besser integrieren können mich auch immer mehr als Mitglied eines Teams gefühlt (speziell auf der Notfallstation und in der chirurgischen Kinderklinik). Es war in meinen Augen oft zu viel Engagement von meiner Seite nötig, um wirklich beachtet zu werden. Die Wertschätzung und das Vermitteln von Wissen ist definitiv zu optimieren. Diese Dinge wurden jedoch intensivst mit den sehr engagierten Assistenzärzten besprochen und alle sind sich bewusst, dass sich dies verbessern sollte.
Die aktuelle Situationen auf den Stationen und auf der NFS macht die Lage für uns UAs bestimmt nicht einfacher (Personalmangel, hohe Arbeitsbelastung, grosse Teams, Umstrukturierungen, etc.). Ich muss aber sagen, dass sich die Bedingungen für uns UAs in meinen drei Monaten am KSA massiv verbessert haben (dafür haben sich die vorherigen und aktuellen Unterassistenten und Assistenten stark eingesetzt).
Wer herausfinden will, ob einem die Chirurgie gefällt ist hier bestimmt an der richtigen Stelle. Je nachdem wieviele UAs verfügbar sind, steht man permanent im OP (und sieht ein riesiges Spektrum an Operationen). Man kann da Hacken halten, zunähen, darf vielleicht auch mal schneiden oder kautern und wenn man sich extrem anstrengt, bekommt man sogar noch Dinge erklärt...! Das ist jedoch alles abhängig vom eigenen Interesse und von den jeweiligen Oberärzten/innen. Weiter sind die Pikettdienste zu erwähnen, die je nachdem wieviele UAs da sind, schon streng sein können (1/3 der Nächte wird man ca. gerufen). Vor allem mit der aktuellen Regel am Wochenende (11.00 Uhr-19.00 Uhr Notfallstation und zusätzlich 8.00 Uhr-8.00 Uhr OP-Pikett, dafür 1 Kompensationstag).
Was ich noch erwähnen möchte: es besteht momentan noch die Möglichkeit auf die chirurgische Kinderklinik zu rotieren. Macht das! Das Teaching und das Team ist toll. Die Wertschätzung könnte besser nicht sein.
Generell kann ich das KSA weiterempfehlen. Es gibt gewisse Dinge, die wirklich zu verbessern sind. Den Assistenten und mittlerweile auch den Leitenden Ärzten ist das aber bewusst und ich denke die Situation wird sich stetig verbessern.
Bewerbung
2 Jahre im Voraus. Jedoch auch relativ kurzfristig 6-12 Monate möglich.