Meine Zeit in der Gefäßchirurgie hat mir Spaß gemacht, wobei ich sagen muss, dass ich nicht in die chirurgische Richtung gehen möchte und deswegen relativ wenig im OP war. Wenn man interessiert ist, kann man viel mit in den OP gehen, bei kleineren Eingriffen auch als 1. Assistenz, was mir am meisten Spaß gemacht hat. Bei großen Eingriffen war man 2. Assistenz und hat Haken gehalten und häufig sehr wenig vom Situs gesehen, was ich persönlich sehr anstrengend fand, zumal die Operation teilweise auch 4-6 Stunden gedauert haben. Trotzdem fand ich es interessant, alle Eingriffe einmal zu sehen. Ich fand es sehr angenehm, dass der Wunsch ob man viel oder wenig in den OP möchte so beachtet wurde, wir haben uns dann immer ein bisschen durchgetauscht und so 1-2 ganze OP-Tage die Woche gemacht und waren den Rest der Zeit auf Station.
Besonders gut gefallen, hat mir der gute Kontakt zu den Kollegen. Es gibt 2 Gefäßassistentinnen, mit denen wir PJler sehr eng zusammen gearbeitet haben. Sie sind super nett, erklären wirklich viel und es war einfach angenehmen, mit ihnen zusammen zu arbeiten. Auch das Ärzteteam ist wirklich nett und ich hab mich super aufgenommen gefühlt. Bei Fragen konnte man sich immer sofort an jemanden wenden und es war immer mal Zeit für dein ein oder anderen Spaß ;) und der Kontakt zum Pflegepersonal war auch sehr nett, zumal man durch die Wundversorgung auch eng mit ihnen zusammen gearbeitet hat und Pausen auch teilweise gemeinsam verbracht wurden.
Das Aufgabenspektrum war leider ziemlich eingeschränkt. Hauptsächlich waren meine Aufgaben (neben Assistenz im OP) Flexülen legen, Blutabnahmen und Aufnahmen. Man hatte auch sehr gut die Möglichkeit viel über die Wundversorgung und Verbandswechsel zu lernen. Ab und zu hat man noch klinische Aufträge ins SAP eingetragen, Briefe schreiben durften wir gar nicht, in die Therapieplanung wurde man auch recht wenig mit einbezogen. Ich hätte mir gewünscht, dass man die Aufnahmen gemeinsam anschließend bespricht und dann Anordnungen macht.
Zeitlich ist man häufig mal länger geblieben, da nachmittags noch Besprechung und Durchgang ist, der nicht immer pünktlich los gehen konnte, wenn OPs mal länger gingen. Zwischenzeitlich saß man auch immer mal rum und hatte wenig zu tun, wenn die Stationsarbeit getan war. Das hat mich manchmal ziemlich genervt (besonders an Tagen, an denen man dann länger geblieben ist).
Insgesamt war es trotzdem eine sehr schöne Zeit, in der ich viele tolle Menschen kennengelernt habe und doch auch einiges gelernt habe.