Zunächst das Positive:
Die angestellten Ärzte sind eigentlich (bis auf wenige Ausnahmen) durchweg freundlich.
Der Unterricht ist leider oft ausgefallen, aber wenn er stattgefunden hat, war er stets das Highlight des Tages. Die Dozenten schaffen eine nette Stimmung und bringen einem viel inhaltlich bei.
Man hat einen Tag pro Woche als Studientag frei, was unheimlich nützlich zum Lernen ist.
Außerdem gibt es eine Vergütung von 400€ pro Monat und das Essen ist kostenlos.
Nun zu den verbesserungsbedürftigen Punkten:
Die Aufgaben eines PJler sind in der Klinik stark geregelt. Eigentlich gilt man nur als Blutentnahme-/ und Hakenhalte-Kraft. Einige Assistenten sagen dies sogar offen und ehrlich und weisen einem auch den entsprechenden Stellenwert zu.
Die meisten Assistenten nehmen selbst kein bzw. kaum Blut ab, "denn dafür gibt es ja PJler".
Aus dieser Einstellung resultieren täglich circa. 40 Blutentnahmen, die allein die PJler auf allen chirurgischen Stationen durchführen müssen, wenn sie nicht gerade in den OP müssen. Hier geht viel Zeit verloren und im Endeffekt dankt einem auch keiner, dass man die Arbeit verrichtet hat.
Im OP ist das Klima freundlich, allerdings darf man hier auch nichts anderes als Haken halten. Ab und zu werden kurze Fragen gestellt, aber das war es dann auch. Die PJler werden fest auf den OP-Plan geschrieben, so muss das PJ-Team circa 10-15 OPs absolvieren pro Woche.
Man kann zwischendurch in die Notaufnahme und dort Patienten untersuchen.
Auf den Stationen findet jedoch überhaupt keine Lehre statt. Der Kontakt zwischen PJ-Student und Assistenzarzt auf Station besteht faktisch nicht. Hier geht es nur darum seine Arbeit zu verrichten (Blutenentahmen und Viggos legen) und bitte nichts liegen zu lassen.
Insgesamt lernt man hier außerhalb der Seminare was Patientenmanagement angeht nichts, obwohl dies das eigentliche Ziel des PJs ist.