PJ-Tertial Innere in Marienhospital (7/2017 bis 10/2017)
Station(en)
Onkologie, Kardiologie, Nephrologie
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Bochum
Kommentar
Absolut NICHT empfehlenswert!
Außer Aufnahmen und Blutabnehmen macht man nichts. Viel Rumsitzen, keine sinnvolle Beschäftigung oder Tätigkeiten, von der Lehre ganz zu schweigen. Im Alltag findet, bis auf ein paar wenige engagierte Assistenzärzte, keine Lehre statt. Um Erklärungen muss man betteln. In der Funktionsabteilung (Herzkatheterlabor) darf man zugucken, Erklärungen nur auf Nachfrage. Beim Professor darf niemand zugucken, für mich nicht nachvollziehbar, wo ist da der Lehrauftrag?
Habe in der Onkologie mehrmals den Oberarzt gebeten, eine Aufnahme mit uns Pjlern gemeinsam zu machen, zwecks Prüfungsvorbereitung. Leider hat es trotz 4 maliger Erinnerung in 6 Wochen nicht funktioniert.
Auf der internistischen Intenisvstation waren während meiner Rotation in der ersten Woche keine internistischen Patienten, sodass ich freiwillig zu den Anästhesisten, die die chirurgischen Intenisvpatienten betreuen, rotiert bin. Das Beste am ganzen Tertial!
In der zweiten Woche gab es dann einige wenige internistische Patienten. Oberarzt kommt zur Visite, macht null Lehre und nuschelt sich was in den Bart. Assistenten selbst neu und überfordert. Im Gegensatz zu den Anästhesisten, keine tägliche körperliche Untersuchung der Patienten, kein organisiertes Vorgehen. Den Assistenten läuft man hinterher, in der Hoffnung, dass sie was erklären oder zeigen. Selber machen - Fehlanzeige.
Bis auf die wöchentlichen Lehrvisiten (Seminar durch Pjler vorbereitet und einen Oberarzt begleitet) und die wöchentlichen Seminare (oft sehr speziell (Nuklearmedizin???, onkologische Blutausstriche???), die während der 6 Wochen Sommerferien auch noch ausfielen, keine Lehre. So was Profundes und doch wichtiges, wie Röntgenbefundung etc. - Fehlanzeige.
Ärzte und Pflege arbeiten aneinander vorbei, es gibt keinerlei Berührungspunkte, in der Onkologie nicht mal eine gemeinsame Visite. Für mich sehr sonderbar.
Schlechte Organisation: Patienten werden elektiv einbestellt z.B. zur Chemotherapie, Haus ist jedoch voll. Patienten sitzen in teilweise mäßigen bei schlechtem AZ ab 8 Uhr auf dem Flur bis um 16 Uhr gesagt wird, dass leider kein Bett frei ist und der Patient unverrichteter Dinge nach Hause geht. Das war die Regel. Assistenten suchen den ganzen Tag nach Betten (Bettenkoordinierungsstelle aus finanziellen Gründen gestrichen), Patienten zu Recht unzufrieden, Team ebenso. Das jeden Tag, sorgt für mässige Stimmung.
Assistenten hinter vorgehaltener Hand ebenfalls unzufrieden.
Letztendlich stand ich mit meiner Meinung nicht alleine da. Alle Herbst PJler meines Tertials waren ebenso frustriert und unzufrieden. In der Inneren ist eine Rotation in die Geriatrie möglich (ich habe es leider nicht gemacht). Obwohl es einigen organisatorischen Aufwand mitbringt, wohl sehr empfehlenswert und gut, so der Tenor meiner Komilitonen.
Ansonsten ist das Tertial Innere im Marienhospital Herne absolut nicht zu empfehlen.
Ich habe nichts gelernt, und oft nur die Zeit abgesessen. Ich bin durchaus engagiert und nicht arbeitsscheu, aber hier gab es einfach nichts Sinnvolles für uns zu tun. Sehr schade.
Einzig Gutes: Die Lehrkoordination ist sehr nett und engagiert. Es gibt ein tolles Skills Lab, was leider viel zu weit weg ist (ausserhäusig, Unding Klinikalltag nicht zu erreichen).