PJ-Tertial Chirurgie in Spital Grabs (6/2017 bis 8/2017)
Station(en)
Chirurgie, Orthopädie, ZNA
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Am Anfang war ich recht zufrieden mit dem Tertial. Mittlerweile ist die Stimmung in der Chirurgie jedoch so schlecht, dass die Arbeit echt wenig Spaß macht und ich die Abteilung nicht mehr guten Gewissens empfehlen kann. Dazu sei gesagt, dass die Abteilung in Orthopädie und Chirurgie geteilt ist. In der Orthopädie ist die Stimmung generell locker, die Ärzte freundlich und die Arbeit macht Spaß.
In der Chirurgie herrscht mittlerweile eine dermaßen angespannte Stimmung. Der Umgangston von Seiten des Chefs und des neuen Stellvertreters sind teilweise gegenüber den Assistenzärzten und Oberärzten so was von unter der Gürtellinie (PJler sind zum Glück etwas außen vor, sonst hätte ich jedem absolut abgeraten hier her zu kommen). Es wird fast täglich persönlich beleidigt und mit Kündigung gedroht und es herrscht ein fast militärischer Umgangston. Angeblich war die Stimmung bis vor wenigen Monaten noch viel entspannter, so dass ich die sonst positiven Bewertungen verstehen kann.
Zu den Tätigkeiten. Die Unterassistenten sind in erster Linie verantwortlich für die Eintritte (Aufnahmen) und fürs Assistieren im OP. Wenn Zeit da ist, hilft man auf Station (Verläufe schreiben, etc.) oder auf dem Notfall (ZNA). Etwa ein mal die Woche gibt es einen von den UHUs selbst organisierten Vortrag über ein Thema, das man vorher mit dem Assistenten abgesprochen hat. Ansonsten sieht es mit offiziellem teaching mau aus. Da muss man wie überall Eigeninitiative zeigen und sich an die richtigen Leute halten, die motiviert sind einem etwas beizubringen.
Freizeit: Für Outdoor begeisterte wie mich ein Traum. Ansonsten ist in Grabs tote Hose. Aber der Zusammenhalt unter den UHUs war immer sehr sehr gut mit gemeinsamen Grillabenden und Ausflügen.
Mein Fazit: Chirurgie: Stimmung mies, Hierarchien wie im Militär, überarbeitete und frustrierte Ärzte, Teaching deshalb mau.
Orthopädie: Stimmung gut, freundlicher Umgangston, Hierarchien flach, bei Eigeninitiative gutes teaching.
Ich denke die Situation in den Abteilungen hat fast ausschließlich mit den Chefs und dem jeweiligen Führungsstil zu tun. Wer ein dickes Fell hat und wen Beleidigungen nicht tangieren, kann in der Chirurgie auch was lernen.
Würde ich das Tertial in Grabs wieder wählen? Eher Nein.