Insgesamt ein lehrreiches Tertial, das in guter Erinnerung bleibt. Vor allem die Tatsache, dass die PJs/Unterassistenten wirklich gebraucht, geschätzt und nicht als selbstverständlich wahrgenommen werden und der gute freundschaftliche Umgang im Haus machten für mich einen grossen Unterschied zu meinen Tertialen in Deutschland aus. Ich war sehr viel auf dem Notfall eingeteilt (das ist abhängig von Anzahl der UAs) und konnte dort meist die erste Anamnese/Untersuchung selbstständig machen und dann mit dem Oberarzt besprechen. Wenn wirklich viel los war, wurde mir auch die komplette Betreuung des Patienten (mit Medikation, Anmeldung von Diagnostik, Rezept, Brief) überlassen. Da es ein kleines Spital ist, sind dort nicht immer die spannendsten/aussergewöhnlichsten Fälle, aber gerade die alltäglicheren Dinge lernt man durch das selbständige Arbeiten sehr gut.
Auf der Station war mein Wissenszuwachs nicht allzugross, da ich mit vielen jungen Assistenten eingeteilt war. Man geht auf Visite mit, dokumentiert, macht Orthostase-/PNP-/MMS-Tests, schreibt mal eine Epikrise und darf aber auch gehen, wenn nichts mehr zu tun ist.
Die Assistenzärzte sind alle super nett, die meisten Oberärzte auch. Je nach Erfahrung, Zeit und Engagement erklären sie gerne. PJ- Unterricht gibt es nicht, aber wöchentlich eine Assistenzarzt-Fortbildung (mit Verpflegung).
Wochenend-Dienste werden je nach Anzahl der UA eingeteilt. Wir waren zu viert, so dass ich jeden Monat ein Wochenende hatte. Diese werden extra vergütet und es gibt zwei Ausgleichstage frei (die bedingt verschiebbar sind). Nachtdienste gibt es nicht. Für ein Tertial (4 Monate) bekommt man 8 Urlaubstage. Die Chefsekretärin ist sehr nett und bemüht sich alle Urlaubswünsche zu erfüllen.
Das Personalwohnhaus ist sehr nah, schön und für das Miteinander zu empfehlen. Es kostet 500 CHF/Monat. Das "Spitalboot" existiert zwar noch, die Bedingungen der Ausleihe sind jedoch sehr viel unattraktiver geworden, so dass wir es im Endeffekt nicht ausgeliehen haben, obwohl wir es uns fest vor genommen hatten.
Für Ausflüge (mit dem Auto) in die ganze Schweiz ist Horgen ein super Ausgangspunkt. Horgen ansich ist zwar ganz hübsch (vor allem durch den See), aber es wird so gut wie nichts geboten. Dafür hat man Zürich in der Nähe (wenn man es sich leisten möchte).
Bewerbung
ca. 1,5 Jahre vorher, per Mail ans Chefarztsekretariat