Ich habe mein Innere- Tertial im Tiefenauspital im Winter 16/17 absolviert und kann jedem ein Tertial in diesem Spital empfehlen!
Der Ablauf auf Station wurde in anderen Bewertungen schon beschrieben, weshalb ich nicht weiter darauf eingehen werde.
Pro:
- organisierter Empfang mit Übergabe von Schlüssel, Telefon und Namensschild und Vorstellung in der Morgenbesprechung
- direkte Zuteilung zu einem Arzt/Ärztin
- enger Austausch mit dem Oberarzt/-ärztin, ständige Rückfragen gern gesehen und auch gern beantwortet
- nettes Team im gesamten Haus
- eigenständiges Arbeiten möglich, soweit man selbst was tun möchte
- Betreuung eigener Patienten möglich
- Schreiben/Üben von Arztbriefen
- keine nervigen Blutabnahmen und Flexülenlegen, da Aufgabe der Pflege
- morgendliche Röntgenbesprechung (max. Lerneffekt)
- jeden Tag Studentenunterricht mit Besprechung von gewünschten Themen oder am Vortag aufgenommenen Patient_innen
- fast täglich interne Fortbildungen für alle Ärzte
- jeden Tag gemeinsames Mittagessen in der Cafeteria (circa 10 CHF oder man bringt sich selbst was mit)
- 1 Studientag/Monat, Wochenendarbeit auf dem Notfall/Notaufnahme zum Vorarbeiten möglich
- Gehalt 1100 CHF
- Wohnheim gegenüber des Spitals, Durchgang im Keller möglich
- Küche nicht so gut ausgestattet, jedoch eigener Kühlschrank und nettes Zimmer mit Balkon
- wunderschöne Umgebung, da das Spital auf der Aare- Halbinsel gelegen ist, toll zum Spazieren, Joggen etc
Kontra:
- Vertrag mit 50h- Woche (8.00- 18.30 Uhr)
- Zimmer im Wohnheim circa 500 CHF/Monat
- kein Internet im Wohnheim (siehe andere Berichte, wir haben uns ein Handyvertrag mit Flat für 60CHF/Monat besorgt)
- nicht in der Innenstadt von Bern, circa 3km entfernt, eine S-Bahn Fahrt kostet 5,5 CHF, Einkaufsmöglichkeiten entweder in der Innenstadt oder nördlicher bei Aldi, jedoch braucht man ein Fahrrad/Auto/S-Bahn
- ein Auto lohnt sich in jedem Fall auch, wenn man am Wochenende Ausflüge machen möchte, da der Zug/Nahverkehr sehr teuer ist
- Lebensmittel sind generell sehr teuer in der Schweiz, am Ende kommt man plusminus null mit dem Gehalt raus
Bewerbung
Alles in allem habe ich mich in den darauffolgenden Monaten sehr oft zurückgesehnt. Der Umgang mit den Ärzt_innen und auch mit der Pflege war großartig, ich konnte schon mal lernen wie man eigenständig arbeitet, eigentlich wurde ich wie eine junge Ässistenzärztin behandelt und konnte trotzdem alles abgeben, wenn ich überfordert war. Für mich haben sich meine Erwartungen mehr als erfüllt.
Ein Tertial in Tiefenau würde ich jedem empfehlen, der schon im PJ lernen will in einem netten Team eigenständig zu arbeiten.
Bei der Bewerbung würde ich betonen, ob man in die Innere oder die Geriatrie möchte.
Kontakt über das Chefarztsekretariat Prof. H. P. Kohler: chefarztsekretariat-kohler@spitaltiefenau.ch
https://www.spitaltiefenau.ch/de/unsere-fachgebiete/details/service/detail/innere-medizin/