Insgesamt ein hervorragendes Tertial. Ich kann, gerade für Intensivmedizinisch- Interessierte, das UKB sehr empfehlen.
Da maximal 6 PJ'ler gleichzeitig in der Anästhesie sind, dabei die Hälfte auf Intensiv und die andere Hälfte im Saal, verteilen sich die Studenten gut auf die Bereiche und man hat eigentlich immer eine 1 zu 1 Betreuung.
Saal: Man wird nicht fest einem Saal oder Assistenten zugeteilt (außer am ersten Tag), sondern muss sich jeden Morgen selber drum kümmern, an welchen Assisstenten/Facharzt man sich hängt und dementsprechend welchen Fachbereich man dann sieht. Das ist gerade am Anfang etwas anstrengend, weil die Assistenten viel rotieren und man ständig neue Gesichter sieht, und man sich dementsprechend die ersten Wochen gefühlt jeden Tag neu vorstellt. Dementsprechend ist es dann auch sehr unterschiedlich, wieviel man lernt bzw. wieviel man machen darf. Manche haben durchgehend von sich aus etwas erklärt, manchen musste man das Wissen etwas aus der Nase ziehen. Bei fast allen durfte man aber die Einleitung machen, wenn sie einen dann erstmal kannten. Ich kann auch nur empfehlen, wenn man das Team besser kennt, zwischen den Säalen von Einleitung zu Einleitung zu springen wenn man fertig war mit Lagern. Dass man sich daneben setzt und Protokoll schreibt hat keiner der Assistenten erwartet. Auch wurde ich immer zeitig nach Hause geschickt, man wurde also wirklich sehr gut behandelt. Meist bin ich gegen 15 Uhr gegangen.
ITS: Auch hier war es super nett und extrem lehrreich, auch fächerübergreifend da es sich um eine gemischte Intensivstation handelt (natürlich überwiegend chirurgische aber auch einige internistische Patienten) mit Rotanten aus verschiedensten Fächern. Am Anfang ist die ganze Maschinenmedizin natürlich etwas verwirrend und man versteht nur Bahnhof, aber wenn man die Basics in Beatmung drauf hatte (kann da ehrlich gesagt nur zu raten sich das frühzeitig zuhause mal systematisch reinzuziehen) hat man hier wirklich extrem viel gelernt.
Auch hier muss man sich jeden Tag jemanden suchen, an den man sich ranhängt, aber da man fest auf einer Station ist kennt man recht zügig alle Assistenten und die Oberärzte. Jeden Tag finden Oberarzt- Visiten statt. Auch hier konnte man sehr viel lernen, manch ein Oberarzt hat auch viel erklärt und die Studenten auch mal "ausgefragt". An Tätigkeiten durfte man hier sehr viel machen (man musste aber immer fragen, in die Hand gedrückt wird es einem nicht): Arterien legen, ZVKs und auch Bronchoskopieren. Mit der Zeit hat man auch unter Supervision eigene Patienten betreut und wenn man wollte konnte man auch mal einen Intensivbrief schreiben. Auch hier war es nach dem Motto: man bleibt solange man Bock hat. Meist bin ich zwischen 15:30 und 16 Uhr gegangen, manchmal war ich auch etwas länger dar wenn es etwas spannendes gab.
Fortbildungen: Es gibt Montags mehrere Fortbildungen: morgens Interdisziplinäre Fortbildung für die Ärzte, im Anschluss PJ- Teaching für die Unfallchirurgie PJ'ler (wo man auch immer teilnehmen konnte), und am Nachmittag noch interdiszipläre PJ- Fortbildung.
Auf der ITS gibt es 1x/ Woche auch noch Röntgendemo und 1x/Woche Besprechung mit einem Mikrobiologen von der Charite für die Problemfälle.
Sonstigen: Essen gehen war immer möglich, kostenlos und auch recht gut. Kleidung und Spind werden gestellt. 1 Tag die Woche Studientag!!! (Nicht sammelbar, aber trotzdem sehr geil).
Also alles in allem sehr gut und auf jeden Fall zu empfehlen wenn es einen nicht stört sich selber etwas kümmern zu müssen. Andere PJ'ler waren nicht so zufrieden. Was ich so von Freunden gehört habe ist das in der Anästhesie aber überall so.