War im rahmen meines innere tertials für 2 Monate auf der hepatologischen privatstation. Dort lagen neben leberkranken patienten auch nierenkranke sowie gastroenterologische patienten. War insgesamt nicht so dolle. Aber erstmal die positiven Punkte: die pflege ist ausnahmslos sehr nett und kollegial. Ebenso der oberarzt dr zimmermann, der fest auf der Station ist während die assistenten alle 6 monate rotieren. Man darf viele aszitespunktionen machen und aszitesdrainagen anlegen (pro woche 4-5), das kann man also danach. Außerdem darf man für ein paar Tage nach der morgendlichen blutentnahmerunde in die endoskopie und sonographie rotieren. Endo ist viel daneben stehen, beim sono darf man viel selber schallen. Wurde von meinem arzt damals super angeleitet, so dass ich danach im abdomen sono gut fit.
Leider überwiegen die schlechten Punkte des stationsalltags. Man ist eher "helferlein"(O-ton stationsärztin) als gleichberechtigtes team Mitglied. Die visite ist absolut unnötig, man bekommt nichts erklärt. Da man keine eigenen patienten betreut (s.u.) ist es für einen auch einfach nicht interessant! Die station hat einen hohen patientenumsatz, 5 Entlassungen und neuaufnahmen (meist elektiv) sind die regel. Von der chefetage gibts da auch ordentlich druck. Entsprechend bestehen die Aufgaben des pjlers aus blutentnahmen, braunülen legen und patienten aufnehmen. Die aszitespunktionen sind am anfang cool, nach ein paar wochen aber auch leider nur zeitraubende routine. Unsere damalige stationsärztin hat uns damals auch oft so tolle aufgaben wie "fax das doch grade mal" oder "hier kopier doch mal bitte diese 5 Aufklärungen für den patienten". Man muss lange bleiben, auch wenn nichts mehr los ist, "es könnte ja noch eine braunüle kommen". Entsprechend muss man sich wirklich sehr sehr sehr engagiert darum kümmern mal einen patienten betreuen zu dürfen. Aber auch das ist witzlos, da einem während der täglichen punktier und blutentnahmetätigkeit alles weggearbeitet wird, man de facto also nichts mit dem verlauf des patienten zu tun hat.
Die Schuld dieser missstände liegt nur bedingt bei den assistenten, die völlig überlastet sind. Die Abteilung an sich sieht auch auf anderen Stationen pjler eher als billige helferlein als an mediziner in ausbildung.