PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Segeberger Kliniken (11/2016 bis 3/2017)

Station(en)
Orthopädie/Unfallchirurgie und Viszeralchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Luebeck
Kommentar
Meiner Meinung nach ist das Tertial in der Chirurgie der Segeberger Kliniken von der Kollegen- und PJ'ler-Konstellation abhängig. Viel Prüfungsrelevantes habe ich leider nicht gelernt, da in den OPs nicht viel erklärt wurde. Häufig wurde ich angemault, dass ich die Instrumentarien falsch halte/zu stark bewegt hätte usw. (dies häufiger vom Operateur als von der OP-Pflege). Dennoch wird an den Segeberger Kliniken ein breites Spektrum an Operationen durchgeführt, sodass man vieles schon mal gesehen hat (Oberschenkelhalsbrüche/-kopfbrüche, diverse andere Frakturen, Schulterprothesen, Radiusfrakturen, Schilddrüsenoperationen, Appendizitisoperationen, diverse Hernien relevante Eingriffe, Tumoreingriffe, Wirbelsäuleneingriffe, diverse weitere viszeralchirurgische Eingriffe, selten Amputationen). Einige Operateure sind geduldig und wenig cholerisch und erklären auch mal das ein oder andere. Andere Operateure sind dagegen schnell gereizt und forsch/barsch. Der in meinem Tertial führende Oberarzt mit Spezialisierung für Orthopädie liefert eine wirklich sehr gute Orthopädie-Qualität ab, sodass ich meine Verwandschaft für einige orthopädische Indikationen mit gutem Gewissen in die Segeberger Kliniken schicken würde (die Lehrqualität war leider hier eher mau). Aufgrund von PC-Mangel und Zeitmangel seitens der Stationsärzte aufgrund des hohen Patientenaufkommens war die Stationsarbeit häufig mit dem Legen von Venenverweilkanülen, Blutentnahmen, sonstigen Botengängen, Telefonaten bzgl. Verwaltungsaufgaben geprägt und weniger mit dem Schreiben von Briefen erfüllt. Die Visiten waren häufig verwaltungsgetaktet und nicht patientenorientiert. Die Tätigkeit in der chirurgischen Ambulanz war mehr lehrsam, da man je nach eigenem Engagement schon eigenverantwortlich dem jeweiligen Arzt zu arbeiten konnte und eine Menge gelernt hat, wenn man sich nebenbei über Untersuchungstechniken oder Krankheitsbilder wiederholt belesen hat. Vor der morgendlichen Visite erfolgte regelmäßig eine Röntgenbesprechung, die aus meines Erachtens nicht schlecht war. Der Kontakt zur Pflege ist von der Kollegenkonstellation und vom eigen Interesse abhängig. Es war mir meistens möglich regelmäßig ein Mittagessen einzunehmen (teilweise jedoch nicht, da es auch arbeitsintensive Tage im OP-Bereich gibt). Ein gute Betreuung oder einen Fahrplan für die PJ'ler-Rotation/-lehre gibt es nicht. Wie viel man macht oder sieht, ist stark von der eigenen Initiative und der aktuellen Kollegen abhängig. Beispielsweise war ein Assistenzarzt an der PJ'ler Lehre stärker interessiert und hat mich zwei Pleurapunktionen durchführen lassen.
Mein Tipp: Chirurgie in Bad Segeberg ist schlechter Standort! Gewiss gibt es Standorte mit besserer Lehrqualität für Chirurgie (Spital Schwyz (Schweiz) oder Bundeswehrkrankenhaus Westerstede (Niedersachsen, Geheimtipp ;-) )
Eine Unterkunft wird bei Bedarf und Nachfrage kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Nutzung des nahe gelegenen Fitnessstudios ist für PJ'ler (als Mitarbeiter) bei Beantragung möglich.
Bewerbung
Die Bewerbung lief ganz normal über die Universität Lübeck.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Bildgebung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Punktionen
Botengänge (Nichtärztl.)
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Braunülen legen
Gipsanlage
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
6
Betreuung
5
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3.2