Vor ab möchte ich betonen: Das Ärzteteam ist wirklich sehr nett. Allerdings bewirken die Rahmenbedingungen im Haus eine unzufriedene und unfreundliche Arbeitsatmosphäre. Es herrscht chronische Unterbesetzung, das Personal ist überarbeitet und da fällt die Lehre natürlich hinten runter. Studentenunterricht wurde in den gesamten 4 Monaten ,die ich im Haus verbracht habe, nicht angeboten, mit der Begründung des Personalmangels. In der Allgemeinchirurgie war Arbeitsbeginn um 7.00 und Ende um 15.30Uhr. Früheres Gehen auch wenn nichts zu tun war, war maximal 30min früher möglich. Da der Bltuabnahmedienst im Haus nicht funktioniert, war es Aufgabe der PJler morgens Blut abzunehmen. Oft auch für mehrere Abteilungen. Ab 8 Uhr stand man meist bis 15.00 im OP zum Hakenhalten oder Endoskophalten als erste Assistenz. Gallenops und Hernienops kann ich jetzt, und Blutabnehmen. Aber ich habe nicht das Gefühl von diesem Tertial viel mitgenommen zu haben, ausser wo ich nicht arbeiten möchte.
Falls man selbst krank wurde oder Studientag hatte, wurden PJler für den Tag aus anderen chirurgischen Fächern rekrutiert. Diese Regelung hatten wir aber auch erst ausgehandelt, da die Allgemeinchirurgie immer zwei PJler fest bei haben wollte und wir somit keine Zeit mehr für andere Abteilungen gehabt hätten ( also immer ein Student in der Allgemeinchirurgie).
Zum Mittagessen liefert eine externe Firma Essen, welches in der Mikrowelle aufgewärmt wird. Für 3,69euro darf man Essen. Ein anderes Menü (zb vegetarisch) kostet Aufpreis.
Ich hab mich trotz netter Kollege meist eher als billige Arbeitskraft gefühlt. Die Patienten sind ungepflegt und gefühlt auch unterversorgt. Zwischen Ärzten und Pflege findet sehr wenig kommunikation statt und oft gehen dort Informationen verloren. Oft bin ich Nachmittags total frustriert nach Hause gekommen, weil ich entsetzt über die Zustände und Geschichten die vor Ort passiert sind, war. Die Zeit in de rich im Haus war, war allerding auch eine unruhige. Jeden Tag gab es neue Informationen über Kollegen und Belegschaft die gekündigt und die Klinik gewechselt hat.
Die Unfallchirurgie im Haus ist allerdings wirklich bemüht, den Studenten etwas zu vermitteln. Die Ärzte erklären viel und ausführlich. Im Op wird nochmals gezeigt und das Vorgehen erklärt. Also alsOrt für eine Famulatur ist die Unfallchirurgie und ZNA super. In der ZNA konnte man auch ganz selbstständig Mitarbeiten und bei Bedarf Rückfragen stellen.
