Einige Monate vor dem Antritt meines KPJ an der Unfallchirurgie las ich die Bewertungen meiner Vorgänger. Ich war erschrocken hinsichtlich der schlechten Bewertungen und habe tatsächlich überlegt meinen bereits zwei Jahre im Voraus gesicherten Platz aufzugeben. Heute bin ich froh, dass ich in dieser Abteilung war.
Und zwar deswegen:
Mein absolutes Highlight ist, dass ich gelernt habe eine Wunde zu versorgen. Nicht jede Wunde, aber eine Schnittverletzung am Finger zum Beispiel konnte zum größten Teil selbstständig (inklusive Lokalanästhesie) von uns Studenten versorgt werden. Das lag auch daran, dass die Assistenzärzte uns gleich von Beginn an eingearbeitet und uns dabei gefördert hatten.
Einer der Oberärzte hat mir einmal die Möglichkeit gegeben bei einer Metallentfernung mit seiner Unterstützung zu operieren.
Die Ärzte, besonders die Assistenzärzte (danke!) haben uns allgemein viel gezeigt und machen lassen (Subkutannaht, Donati-Rückstich, Patienten untersuchen und ins Röntgen schicken, ein Mitstudent durfte einmal eine Schulter reponieren).
Nach der Morgenbesprechung haben wir die Zugänge auf der Station gelegt und sind dann entweder auf die Ambulanz oder in den OP zum Haken halten/assistieren.
Teilweise waren wir zu viele (fünf) Studenten. Dagegen waren die Dienste lohnend.
Nachts, aber auch tagsüber sind immer wieder einmal interessante (Not)Fälle, die akut in die Klinik kommen, zu sehen.
Schade war eigentlich nur, dass manchmal nicht klar kommuniziert wurde, wann wir in den Op sollten. Gut fand ich es, wenn wir gleich in der Morgenbesprechung direkt gefragt wurden.
Zusammenfassend würde ich schließen, dass ich mich nochmal für die Unfallchirurgie in Feldkirch entscheiden würde.
