Ich habe bewusst für mein Anästhesie-Tertial ein kleines Krankenhaus gewählt. Diese Entscheidung hat sich in Waren gelohnt.
Es gibt pro Jahr maximal 1-2 PJler. Das Ansehen und die Bereitschaft zur Lehre wird in der Abteilung sehr groß geschrieben.
Jeden Morgen erfolgte die Zuteilung zu einem Kollegen, den man den Tag über begleitete. Da die Abteilung relativ klein ist, kann man schnell einen persönlichen Kontakt aufbauen und man bekommt zügig die Gelegenheit viel selbstständig durchzuführen.
Der Ablauf während der Ein- und Ausleitung im OP erfolgte ohne Hektik, sodass man in Ruhe das Legen eines Zugangs, Intubation oder das Punktieren mit arteriellen Kanülen durchführen konnte. Bevor man selbst an der Reihe war, wird einem sehr viel erläutert und man hat bei 3-7 OPs pro Tag genügend Möglichkeiten zum Üben.
Während meiner Zeit, konnte ich zusammen mit dem Chefarzt aus Waren auf dem NEF in Rostock mitfahren. Diese Erfahrung hat mir viel gebracht.
Die Klinik ist insgesamt sehr bemüht, Studenten und PJler zu werben. Es gibt viele angenehme Vergünstigungen (z.B. kostenfreier Kaffee und Mittagessen, Dienstwagen für Seminare etc.). Besonders gestört hat mich persönlich der schlechte Zustand der Unterkunft. Die Klinik ist sehr modern, aber das alte Schwestern-Wohnheim verfällt leider. Schade, dass der ausgesprochen positive Eindruck der Klinik dadurch etwas getrügt wurde. Die Leitung war zwar sehr bemüht, Änderungen vorzunehmen, aber ohne eine seit Jahren fällige Grundsanierung, ist das Wohnen dort nicht sehr angenehm.
Zusammenfassend würde mich trotzdem jederzeit wieder für ein PJ-Tertial in der Anästhesie in Waren entscheiden.