PJ-Tertial Chirurgie in Kreiskrankenhaus Bergstrasse (3/2017 bis 7/2017)

Station(en)
9,10 + Notaufnahme
Einsatzbereiche
Diagnostik, OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Beim Kreiskrankenhaus Bergstraße Heppenheim handelt es sich um ein Lehrkrankenhaus der Universitätsklinik Heidelberg mit ca. 310 Betten und den Abteilungen Anästhesie, Allgemein-, Viszeral-, Gefäßchirurgie, Gastroenterologie, Kardiologie, Gynäkologie, Unfallchirurgie, Orthopädie.

In den ersten Tagen fand eine Hausführung statt, bei der man alle Abteilungen und alle wichtigen Anlaufstellen gezeigt bekam. Zudem erhält man ein eigenes Telefon, einen Schlüssel für die wichtigsten Räume, eine kostenlose Parkkarte sowie eine Karte für die Spint-Räume, bzw. einen eigenen Spint. Hose, Kasack, Kittel werden ebenfalls gestellt. Mittagessen ist für PJ-Studenten kostenlos und fast immer gut. Es konnte unter drei Menüs (bestehend aus Suppe, Hauptessen, Nachtisch, Salatbuffet) ausgewählt werden. Einmal in der Woche fand eine PJ-Fortbildung statt, mit Themen aus den Fachbereichen Gynäkologie, Anästhesie, Chirurgie, Innere Medizin, Orthopädie im Rotationsverfahren. Die Themen waren überwiegend orientiert an häufigen Erkrankungen mit dem Ziel die Basisdiagnostik/- therapie darzustellen, was im Hinblick auf die mündliche Prüfung auch gut ist. Meistens wurden die Fortbildungen von Oberärzten gehalten und waren didaktisch sehr gut. Auch praktische Einheiten wie die FAST-Sonografie werden an Patienten erklärt und geübt. Neben dieser Fortbildung war es immer möglich auch an interdisziplinären Fortbildungen, wie die „Grand Round“ teilzunehmen, welche ich nur empfehlen kann.
Es bestand die Möglichkeit durch Dienste sein Grundgehalt von 400€ aufzubessern. Für einen Dienst in der Woche (bis 22 Uhr) gab es 50€, für einen Dienst am Wochenende (bis 22 Uhr) gab es 100€ zusätzlich. Zusatz-Verdienste waren bis Bafög-Höchstsatz möglich. Es besteht die Möglichkeit ein Zimmer im Wohnheim anzumieten. Pro Woche erhält man einen halben Studientag, der einmalig angespart werden konnte, wodurch man alle zwei Wochen einen kompletten Studientag erhalten hat.
Generell ist alles sehr gut organisiert und man hat bzgl. organisatorischer Angelegenheiten durchgehend eine sehr nette Ansprechperson, die alle Fragen immer schnell beantwortet hat. Echt super!

Entschieden habe ich mich für dieses Haus, um nicht in einer großen Masse von Studenten lediglich eine Nummer zu sein und genau das ist man in Heppenheim nicht. Hierdurch wurde ich schnell in das Team aufgenommen, in alle Prozesse einbezogen und auch zu eher seltene Maßnahmen (z.b. Aszitespunktion, Pleurapunktion) wurde man stets hinzugezogen, bzw. durfte man ggf. auch selber durchführen, wodurch der Lerneffekt sehr groß war.

In der Chirurgie beginnt der Tag um 7:30 Uhr mit einer Frühbesprechung. Hierbei werden Neuaufnahme und aber auch interessante Fälle kurz besprochen. Des Weiteren fand mindestens einmal in der Woche inder Frühbesprechung eine Vorstellung eine kurze Fortbildung und zusätzlich einmal wöchentlich eine Morbiditäts- und Mortalitätskonferenz (M&M-Konferenz), welches nach dem Prinzip „aus Fehlern lernen“ basiert, statt. Anschließend erfolgte die Visite, die häufig von Chefarzt oder Oberarzt begleitet wurden. Während der Visite wurde sich häufig extra Zeit genommen, um mir weitergehende Informationen über interessante Fälle zu geben und auch Standardprozedere, die man als PJ-Student noch nicht verinnerlicht hat, wurden mir ausführlich erklärt. Auf der Station ist eine sehr nette OP-Assistentin eingeteilt, die sich immer gerne Zeit zum Erklären nimmt und viele Tipps bereithält. Überwiegend führt die OP-Assistentin Verbandwechsel und Blutabnahmen durch, wodurch man als PJ-Student diese Aufgaben nicht alleine machen muss und manzusammen relativ schnell damit fertig wird. In der Frühbesprechung erfährt man, wenn man zu einer Operation eingeteilt ist. Der Chefarzt war hierbei bemüht, mich insbesondere zu interessanten Operationen einzuteilen bei denen man viel lernen konnte. Im OP ist meistens eine sehr angenehme Atmosphäre, häufig ist man als 2. Assistenz eingeteilt, gelegentlich steht man aber auch mal nur mit einem Operateur am Tisch, wodurch man dann auch mehr machen darf. Die Aufgaben neben Haken halten, waren u.a. Nähen, Spülen, Kameraführung, Saugen, Knoten. Es wird vom Chefarzt und vom Oberarzt viel erklärt ohne eine Prüfungssituation aufzubauen. Eigene Fragen waren immer gerne gesehen und auch immer mit Freude beantwortet. Jeden Nachmittag fand eine Röntgenbesprechung statt, bei der alle Röntgenbilder, CT-/MRT-Aufnahmen mit einem Radiologen besprochen wurden. Jederzeit war es möglich einen Arzt in der chirurgischen Notaufnahme zu begleiten und hier Patienten auch alleine aufzunehmen und anschließend mit dem Arzt zu besprechen.
Das Chirurgie-Tertial in Heppenheim ist aufgeteilt in 12 Wochen Allgemein- und Viszeralchirurgie und vier Wochen Unfallchirurgie. Im Hinblick auf die mündliche Prüfung fand ich diese Aufteilung als gut. Außerdem war es jederzeit möglich Kollegen der Gefäßchirurgie zu begleiten, die sich darüber auch immer gefreut haben. Pünktlich Feierabend konnte man immer machen, lagen noch Aufgaben vor, so wurde man gelegentlich gefragt, ob man noch aushelfen könnte, konnte dies aber auch ohne Probleme ablehnen.
Als besonders angenehm empfand ich das Klima und die Betreuung, es war herausragend! Chefarzt, Oberärzte, Assistenzärzte haben mich sehr gut aufgenommen, waren immer freundlich und haben immer alle Fragen ausführlich beantwortet. Eine Einladung zu dem Abteilungs-Sommerfest an einem schönen See rundete die tolle Zeit in der Chirurgie ab.

Nicht vergessen darf man, dass der Lerneffekt und auch das „Wohlfühlen“ sicherlich auch immer von der eigenen Motivation und Eigeninitiative abhängig ist.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Repetitorien
EKG
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Punktionen
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400 + Zusatzverdienst mgl.

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1