PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum Fulda (3/2017 bis 7/2017)
Station(en)
Unfallchirurgie und Orthopädie, Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Chirurgie Tertial im Klinikum Fulda ist insgesamt NICHT empfehlenswert, vor allem weil das Ansehen der PJ´ler auf den chirurgischen Stationen ziemlich schlecht ist. In der Regel wird man dort als Blutabnehmer und Nadelleger gesehen, auf das Hinweisen auf interessante Fälle oder gar Lehre am Patienten wird meistens gänzlich verzichtet.
Das Tertial ist in Fulda dreigeteilt, in der Regel in 7 Wochen Unfallchirurgie und Orthopädie, 7 Wochen Allgemeinchirurgie und 2 Wochen Gefäßchirurgie.
Hier eine dediziertere Aufstellung der Negativpunkte:
1. Unfallchirurgie- und Orthopädie:
- Stationsarbeit besteht v.a. aus Blutabnahmen und Nadellegen. Visiten finden zu sehr unterschiedlichen Zeiten statt und durch die feste Einplanung von PJ´lern im OP und bei den Blutabnahmen ist gerade wenn wenig PJ´ler da sind eine Teilnahme relativ schwierig.
- Die Ambulanz ist etwas spannender, jedoch ist der Zeitplan dort sehr eng getaktet und es bleibt wenig Zeit zum eigenen Einbringen.
- Im OP ist man nur Haken- oder Beinhalter. I.d.R. wenig Verständnis, wenn man zur Fortbildung ausgelöst werden möchte. Selbst wenn man bis nach Dienstschluss immer noch bei der OP geholfen hat und einem dort nichts mehr erklärt wurde, bedanken sich nur die wenigsten.
-Am Ende muss man zum Dank noch zum Ausschleusen dableiben
=> nicht zu empfehlen
2. Allgemeinchirurgie:
- Hier verbringt man ca. 3/4 der Zeit mit elektiven Patientenaufnahmen und Blutabnehmen/Nadellegen, was ja prinzipiell nicht schlecht sein muss. Nur wird die Aufnahme danach in der Regel mangelhaft besprochen und es stellt sich eine sehr eintönige Routine ohne großen Lerneffekt ein.
- Je nachdem auf welcher Stationsseite man sich befindet wird es ungern gesehen, wenn Urlaubstage genommen werden.
- Im OP hält man regelmäßig nur Haken, darf seltenst etwas selber machen. In 7 Wochen einmal genäht. Gerade das 2h Leberhaken-halten in bariatrisch-endoskopischen OP´s, wo man auf einem Hocker sitzt und einen Haken in exakt der selben Position hält. Ähnlich langweilig die Schilddrüsen OP´s.
Erklärungen oder spannendes Wissen wird hier nicht vermittelt, man hält nur Haken. Es gibt regelmäßig OP´s die bis lange nach Arbeitszeitende gehen und wo regelmäßig ein Student mit eingeteilt ist. Wer hier denkt er bekomme nun tiefere Einblicke und mehr Lehre durch die Ärzte liegt falsch, diese konzentrieren sich um so mehr auf Ihre Arbeit und man steht nur dabei.
- Ambulanz: Prinzipiell spannender, Besuch aber auf Grund von Verpflichtungen im OP und auf Station selten möglich.
=> für mich definitiv die am wenigsten empfehlenswerteste Station, PJ´ler sind hier nur günstige Arbeitskräfte und das merkt man.
3. Gefäßchirurgie:
- Eine erfreuliche Ausnahme, hier können sich die anderen beiden chirurgischen Disziplinen etwas abschauen. Es werden spannende Fälle präsentiert, die Studenten zu Fortbildungen im kleinen Kreis durch v.a. Dr. Günther, den ich hier noch einmal sehr loben möchte, eingeladen und das Ansehen ist auch deutlich besser.
=> Leider nur zwei Wochen, ich hoffe, dass sich diese Zeit zulasten der anderen Disziplinen verlängert. Hier kann man tatsächlich von Lehre sprechen.
Insgesamt kann ich das Chirurgietertial in Fulda nicht empfehlen.
