Die Anästhesie in Euskirchen ist sehr abwechslungsreich. Den ersten Monat ist man im OP eingeteilt, man bekommt einen Mentor zugeteilt, an den man sich am besten die erste Zeit hält und der einem alles zeigt und einarbeitet. Wie immer hängt natürlich alles vom persönlichen Engagement ab, aber wenn man motiviert ist und nachfragt, kann man relativ schnell Zugänge legen, intubieren, ZVKs legen, Blöcke stechen, etc.
Wenn man möchte, kann man nach dem ersten Monat auf Intensiv rotieren. Dort betreuen die Anästhesisten die Chirurgischen und Neurologischen Patienten. Es ist etwas Glückssache wie viel so los ist, aber auch hier kann man ZVKs, Arterien legen, evtl. einen eigenen Patienten betreuen, Pläne schreiben und mit zum Hertalarm rennen ;-)
In der Anästhesie kann man auch den Notarzt begleiten, das bietet sich auf Intensiv an, da man immer schnell weg kann (im Gegensatz zum Op, wo man sich ja erst umziehen müsste).
Außerdem besteht die Möglichkeit ein paar Wochen auf Palli zu verbringen. Das ist eine sehr tolle Erfahrung, die ich jedem ans Herz legen kann. Es ist ein super nettes Team und wenig Patienten. Man arbeitet ganz anders, als auf allen anderen Stationen und bekommt sehr guten Input, was die Arzt-Patienten-Interaktion angeht. Egal welche Fachrichtung man später machen will, was man auf Palli lernt, kann man immer gebrauchen.
Alles in allem ist das Anästhesie Tertital sehr entspannt. Man wird eher komisch angeguckt, wenn man bis 16 Uhr bleibt und gefragt, warum man nicht längst zu Hause ist. Das Team ist nett aber man muss sich schon um sich selbst kümmern und viel nachfragen. Aber dann kann man sehr viel sehen, machen und selbstständig arbeiten.