Ich kann nur von einem PJ Tertial auf dieser Station nur abraten: Hier ist man als PJler der Sklave für alles, lernen tut man nichts. Der Tagesablauf besteht aus Blutabnehmen am morgen und dann verschwindet man in den OP, wo man als Hakenhalter und bei TEPs zusätzlich als Beinhalter fungiert. Oft kann man dabei von der OP selbst nicht viel sehen. Ab und zu darf man auch mal selber eine kleine Naht machen, das gehört aber lange nicht zur Regel. Aufgrund des großen Bedarfs an Hakenhaltern wurde ich so gut wie nie außerhalb des OPs eingesetzt, d.h. dass ich in 2 Monaten keine einzige orthopädische Untersuchung gelernt habe.
Die Assistenzärzte sind durchweg alle sehr nett, jedoch gibt es leider ein paar andere Ärzte, für die ein PJler eine wandernde Zielscheibe ist... . Es wird einem vom vornerein unterstellt, dass man eigentlich immer nur abhauen will, die Überstunden, die man mit stereotypen Aufgaben wie ABI-Messung und pCO2-Messung verbringt, werden überhaupt nicht wahrgenommen und erst Recht nicht gewürdigt.
Die Fortbildungen, die häufig angeboten werden sind sehr gut - bloß schafft man es leider fast nie dahin, weil man ja den ganzen Tag im OP verbringt. Diesen darf man, auch wenn man nichts zu tun hat und nur zuschaut für eine Fortbildung nicht verlassen.
Sollte man auf dieser Station landen kann man nur hoffen, dass es außer einem selbst noch andere PJler/Famulanten dahinverschlagen hat, um somit die OPs unter sich besser aufteilen zu können und somit vielleicht doch mal ab und zu bei orthopädischen Untersuchungen dabei sein kann.
Fazit: Ich habe noch nie in so langer Zeit so wenig gelernt.
Achtung: Da inzwischen bekannt ist, dass es PJlern in diese Station meiden, werden inzwischen die Chirurgie PJler verpflichtet, 2 Monate auf dieser Station zu verbringen bevor sie in die Allgemeinchirurgie wechseln dürfen. So auch in meinem Fall. Sollte man evt. bei der Wahl des KH bedenken... .