PJ-Tertial Innere in Klinikum Wels-Grieskirchen (5/2017 bis 9/2017)

Station(en)
Gastroenterologie, Hämatologie/Onkologie/Nephrologie
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Das Innere Tertial am Klinikum Wels war mein erstes PJ-Tertial insgesamt. Ich habe dort vier Monate gearbeitet, davon acht Wochen auf der Internen I (Gastroenterlogie) und acht Wochen auf der Internen IV (Hämatologie/Onkologie/Nephrologie).

Auf der Gastroenterlogie war ich auf einer Normalstation mit insgesamt ca. 40 Betten. Man wird dort einer Visitengruppe mit ca. 20 Betten zugeteilt. Pro Gruppe gibt es meist zwei Ober-/Fachärzte, einen Assistenten und einen Turnusarzt. Ich wurde sowohl vom ärztlichen als auch vom pflegerischen Personal sehr herzlich aufgenommen. In den Tagesablauf wird man sehr schnell integriert, die Arbeit beginnt um 7:30h auf Station mit Kurvenarbeit, ufm 8:00h findet die Frühbesprechung statt. Danach werden meist Patienten aufgenommen, für Untersuchungen angemeldet, Braunülen gelegt etc. Die Visite findet jeden Tag statt und wird fast immer durch einen Oberarzt durchgeführt. Chefarztvisite ist meist einmal pro Woche. Zum Mittagessen kommt man ebenfalls jeden Tag, am Nachmittag ist häufig noch PJ-Unterricht, zumindest auf der Inneren. Der Unterricht ist sehr unterschiedlich, aber findet ziemlich sicher statt. Die Dozenten geben sich viel Mühe den Unterricht abwechselungsreich und praktisch zu gestalten (Ports anstechen, Schallen etc.) Ich habe auf der Gastroenterlogie acht wirklich tolle Wochen verbracht, man wird sehr schnell selbstständig und kann auch an Tagen, wo kein Turnus oder Assistent auf Station ist die Arbeit erledigen. Die Oberärzte sind super freundlich und beantworten gerne Fragen, auch während der Visite. Man wird nicht überfordert oder vor unmögliche Aufgaben gestellt, man kann viel selbst machen, wenn man Interesse zeigt. Auch in die Diagnostik kann man jederzeit hineinschauen. Die Turnusärzte sind alle sehr aufgeschlossen, man findet total schnell Anschluss.
Auf der Hämato/Onko/Nephro war ich acht Wochen auf der Sonderklasse. Die Station ist deutlich kleiner als die Normalstation, es gibt nur einen festen OA, einen Assistenten und einen Turnusarzt. Der Tagesablauf ist dort etwas anders, es beginnt auch um 7:30h, alledings gibt es keine Frühbesprechung. Dadurch, dass auf der Sonderklasse die Tagesklinik auf der Sation integriert ist, kommen hier deutlich mehr Patienten zur Aufnahme. Die Gespräche sind aber auch kürzer, da die meisten im wöchentlichen Rhythmus kommen. Man entwickelt hier schnell ein enges Verhältnis zu den Patienten und findet häufig auch Zeit für weniger klinische Gespräche. Auf der Sonderklasse ist jeden Tag Chefarztvisite. Der Primar der IV. Internen stellt gerne Fragen während der Visite, aber nicht zu schwierig und es ist auch nicht schlimm, wenn man mal die Antwort nicht weiß. Mir hat die Zeit dort ebenenso gut gefallen, wie auf der Gastro. Auch hier waren alle Ärzte und Schwestern super nett und aufgeschlossen. Man konnte hier weniger praktisch selbst machen, auf Station werden zwar KM-Punktionen gemacht, aber alle entweder vom OA oder AA. Ports anstechen, Braunülen legen etc. sind dagegen Aufgabe des PJlers und Turnusarztes.
Blut abnehmen ist generell Aufgabe des Pflegepersonals und wird auch so gehandhabt.
Man hat die Möglichkeit jede Woche einen Dienst mitzumachen. Der Dienst geht offziell von 7:30h bis ca. 7:30h am nächsten Morgen. Für die gesamte Aufnahme der Inneren ist in der Nacht immer eine der drei Internen Abteilung zuständig. Die beiden anderen Abteilungen haben währenddessen "Stationsdienst". Man kann seinen Dienst also entweder im Aufnahmedienst oder im Stationsdienst machen. Ich habe beides gemacht, der Aufnahmedienst ist natürlich meist deutlich spannender als auf Station zu sein. Die Wahl der Dienste ist relativ freigestellt, man muss nur schauen, dass am nächsten Tag noch genug Personal auf der eigenen Station übrig bleibt. Die Dienste werden zusätzlich zum Gehalt vergütet.
Mein Fazit zu 16 Wochen in Wels ist nur positiv. Es gibt wirklich kaum schlechtes zu berichten, es ist alles sehr gut organisiert, die Ärzte geben sich viel Mühe und man kann einiges lernen. Vor allem wird man schnell selbstständig und ergreift die Initiative viel früher. Wels ist auch bei den Turnusärzten sehr beliebt und die Stimmung ist allgemein sehr gut.
Bewerbung
Ca. 1,5 Jahre vorher. Per Mail an den PJ-koordinierenden Arzt. Sehr unkompliziert.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
EKG
Fallbesprechung
Repetitorien
Bildgebung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Poliklinik
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Briefe schreiben
EKGs
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Punktionen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
650€/Monat; 95€ pro Dienst

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07