Ich kann das PJ im KBO uneingeschränkt empfehlen! Das Team ist sehr nett und Lehre wird hier groß geschrieben.
Im Grunde kann man sich das Tertial frei gestalten, der Chefarzt gibt nur vor, dass man neben der Stationsarbeit auch die Diagnostik, die ZNA und die Intensivstation kennen lernt. Wo man wie lange bleibt, ist einem aber selbst überlassen. Eine Rotation in die Pulmonologie ist auch möglich und empfehlenswert.
Trotz des stressigen Arbeitsalltages hat sich jeder ständig bemüht mir was beizubringen. Es war keine Seltenheit, dass ich vom Chefarzt extra angerufen wurde, weil er mir einen spannenden Befund während einer Koloskopie zeigen wollte. Oder dass KollegInnen mich anriefen, um mich Aszites-und Pleurapunktionen machen zu lassen. Auch zu Kardioversionen und ZVK-Anlagen wurde man hinzugerufen. Zu Beginn des Tertials fragte der Chefarzt uns beiden PJler, wie es uns ergehen würde. Als ich jammerte, dass ich große Schwierigkeiten hätte mein medizinisches Wissen im Stationsalltag anzuwenden, weil ich beispielsweise zwar gelernt hätte, was eine Hyperkaliämie sei, ich aber nicht genau wüsste, wie man diese konkret behandeln solle, schenkte er jedem von uns kurzerhand die Neuauflage des Buches "Internistische Therapie".
Allgemein ist zu sagen, dass es einen Blutentnahmedienst gibt, so dass man morgens keine Visite verpasst. Auch andere unbeliebte PJler-Aufgaben musste ich nie übernehmen. Eigene Patienten zu betreuen ist hingegen erwünscht und die tägliche Oberarztbetreuung ist sehr gut. Auch die KollegInnen der Pflege waren trotz ihrer hohen Arbeitsbelastung immer super lieb und hilfsbereit.
Dienstags gibt es von 11:30Uhr- 13Uhr verpflichtenden PJ-Unterricht. Dieser findet auch in anderen Häusern (LDW, KBN) statt, ist nie ausgefallen und war wirklich gut. Ab 14Uhr gibt es fakultativen PJ-Unterricht im Klinikum Bremen Mitte. Den fand ich ehrlich gesagt ziemlich durchwachsen. Und jeden zweiten Freitag mussten wir nach Hamburg zum PJ-Unterricht. Meiner Meinung nach viel Fahrerei für zwei (meistens schlechte) Vorlesungen. Ich habe aber gehört, dass die neuen PJler nur noch einmal im Monat nach Hamburg müssen.
Wer also Lust hat auf engagierte Lehre und ein nettes Team, dem kann ich das KBO nur wärmstens empfehlen.