Das PJ in der Inneren im Katharinen ist insgesamt gut. Die meisten Assistenzärzte/innen (bis auf eine bei allen äußerst unbeliebte Ausnahme) sind sehr nett und freuen sich darüber, Hilfe bei ihrer Arbeit zu haben. Aufgrund eines Blutentnahmedienstes fallen morgens eigentlich nur Braunülen oder Blutentnahmen aus dem ZVK an, natürlich kommen im Laufe des Tages auch noch Blutentnahmen dazu, es hält sich bei 3-5 BE/Tag aber im Rahmen. Nur auf der Privatstation muss man morgens die internistischen Blutentnahmen machen (maximal 5-6).
Besonders lehrreich war die Zeit in der Ambulanz und auf der Intensivstation, ich würde jedem empfehlen, mindestens 2 Wochen dorthin zu rotieren. In der Ambulanz nimmt man selbständig Patienten auf, schreibt den Aufnahmebefund, entscheidet selbstständig, welche Blutwerte abgenommen werden und legt eine Braunüle. Je nach Assistenzarzt/ärztin bespricht man dann kurz den Patienten und schlägt weitere Diagnostik/Therapie vor, die man dann anordnen darf oder der Arzt/Ärztin schaut selbst kurz nach dem Patienten und entscheidet. Auf Intensivstation arbeitet man ebenfalls eng mit dem Assistenzarzt/ärztin zusammen, macht gemeinsam Visite, untersucht währenddessen (Lunge, Abdomen auskultieren usw.), macht auch mal einen Ultraschall am Bett, nimmt arterielle BGAs ab usw. Aufgrund der recht kleinen Patientenzahl (ca. 5-7 Intensivpatienten) kann man alle Fälle gut mitverfolgen.
Auf den Stationen geht man bei den teilweise etwas langwierigen Visiten mit, dokumentiert/untersucht währenddessen oder schaut auch manchmal nur zu. Eigene Patienten zu betreuen, war nicht möglich. Nachmittags ist man vor allem mit Briefe schreiben beschäftigt oder geht mal in die Endoskopie (wo man aber eigentlich nur zuschaut) oder ins Sono (gastroenterologisch oder kardiologisch), wo man teils etwas drum kämpfen muss, auch mal schallen zu dürfen, was etwas schade ist. Wenn man sich einsetzt, geht es aber schon.
Als sehr positiv habe ich den Zusammenhalt unter den PJlern empfunden. Man geht mittags nach der Röntgenbesprechung (ca. 13:30) zusammen essen und hat auch meist Zeit, ein Käffchen zusammen zu trinken. Essen bekommt man bis zu einem Beitrag von 3,18 bezahlt, darüber hinaus muss man selbst bezahlen. Das Essen war insgesamt sehr ordentlich, inkl. Salatauswahl. Sonderlich viel Stress hat man als PJler in der Inneren (außer auf Intensiv und Ambulanz) nicht, langweilig ist es aber auch selten. Einmal die Woche gibt es ein gutes Seminar beim engagierten Professor Schulze, der bei gutem Wetter das Seminar auch gern mal nach draußen verlegt. Ein Seminar der Chefärzte, welches einen gezielt auf das Examen vorbereitet, wie in anderen Häusern, gibt es am Katharinen leider nicht.