Ich habe mein Inneres Tertial auf der 1. und 2. Internen verbracht.
1. Interne:
Man ist lediglich eine billige Arbeitskraft. Die Station hat sich auf Angiologie spezialisiert. Hauptsächlich werden hier Patienten für eine PTA aufgenommen, bleiben insgesamt 2 Nächte und werden dann wieder entlassen. Somit kommt es zu einem großen Durchlauf an Patienten, die alle das normale Aufnahmeprocedere durchmachen. Das heißt 5-6 Aufnahmen müssen täglich bis 1300 erledigt sein. Wenn man Glück hat, arbeitet der Turnusarzt einen der 3 PJ Studenten frei und man kann die Ambulanz (Echo, Schrittmacher, Carotissono, Angio Ambulanz) oder die Angiographie besuchen. Auf die Visite aufmerksam gemacht wird man nie und wenn man dabei ist stört man mehr oder wird gar für Botengänge weg geschickt.
Die Intensivstation besteht aus 2 Betten und man muss sehr genau aufpassen, wenn man bei der 15 minütigen täglichen Vistie dabei sein will (und natürlich nur, wenn all die Arbeit erledigt ist).
Wenn man explizite Fragen hat sind die Oberärzte aber sehr nett und erklären einem etwas. Man muss aber große Motivation täglich aufs Neue mitbringen und sich gut einbinden. Bei einem langen Dienst, bei dem man nachmittags länger bleib, ist meist mehr Zeit und einem wird gerne mehr erzählt.
Der Primar ist besonders freundlich und hilft bei jeder Problematik, ist aber fast nie auf der Station anwesend, da er nur PTAs macht.
2. Interne:
Man ist der einzige PJ Student auf der Station. Ich hatte großes Glück mit den Turnusärzten - sie haben mir alles beigebracht und ich habe sie immer fragen können, wenn ich etwas wissen wollte. Dank Ihnen war es doch noch ein bisschen lehrreich. Leider ist dies natürlich keine konstante Komponente. Es gibt 2 Oberärzte, einer davon ist nie anwesend, weil er für die Gastro- und Koloskopien zuständig ist. Wenn er anwesend ist interessiert er sich nur für seine Patienten und wie er möglichst schnell seine Arbeit machen kann. Erklärt hat er mir in der gesamten Zeit nie etwas und auch bei der Gastro- und Koloskopie kommentierte er nichts, auf Fragen ging er auch nicht ein. Die andere Oberärztin und Mentorin ist sehr freundlich, unglaublich kompetent und hilft bei jeder Angelegenheit, erklärt auch gerne einmal etwas bei der Visite. Allerdings ist sie auch sehr streng und verlangt genaues Arbeiten und eine korrekte PJ Mappe.
Generell sind 2 Fortbildungen pro Woche vor gesehen, die aber von den PJ Studenten meist übernommen werden müssen, was die Sache dann zu einem unangenehmen Referat wird, bei dem sich jeder langweilt. Einmalig hat eine Oberärztin eine Diabetes Fortbildung gemacht, die sehr interessant und praxisnah war. Solche Fortbildungen wären traumhaft, wenn sie öfters statt finden könnten.
Insgesamt wirklich enttäuschend, aber wohl auf dem gleichen Niveau wie andere interne Abteilungen in Wien. Man wird nur als Hilfsmittel angesehen und muss sich äußerst anstrengen um etwas erklärt zu bekommen. Dafür kann man stets auf der 1. Internen vor 15 Uhr gehen, auf der 2. Internen sogar um 1300. Wenn man mehr lernen will: Autodidaktisch oder ab ins Ausland.