Vorab muss man sagen, dass insgesamt weniger Kompetenzen eines PJlers vorrausgesetzt werden als in Deutschland. Nicht zuletzt deshalb, kann man sich mit der Zeit seine Freiräume freischaufeln, das Vetrauen der Ärzte gewinnen und unendlich viel lernen - praktisch als auch theoretisch.
Es beginnt mit der Morgenbesprechung 8:15 Uhr - es folgt eine Art Journal Club mit Paper vorstellung oder Fallbericht, dann gehts auf die Station. Wer zwei Monate vor Ort ist, ist 2 Monate auf Stationen. Bei vier Monaten PJ verbringt man die letzteren zwei Monate in der Akutambulanz. Die Assistenten auf Station waren unglaublich lieb, engagiert, hatten immer ein offenes Ohr und haben sich definitiv Zeit genommen - um Patienten zu besprechen, Briefe zu korrigieren oder Anzuleiten bei der Neurologischen Untersuchung am Patienten. Die Visite war - abhängig vom diensthabenden OA - sehr amüsant, langwierig oder kurz und knapp. Man konnte immer etwas lernen, da alle Patienten zusammen besprochen wurden. Es folgten Patienten aufnahmen, Holter EKG Auswertung, LPs, Briefe - aber alles in einem angenehmen Arbeitstempo bei ausgesprochen angenehmer Arbeitsatmosphäre. Es verging eigentlich kein Tag ohne irgendwelche heitere Gesrpäche, was das PJ absolut angenehm machte. Bei Lust und Laune war es jedem freigestellt auch Nacht- oder Notfalldiensten beizuwohnen - ich kann es nur empfehlen! Es gab eine 1:1 Betreuung, man konnte alle Patienten statuieren und beam mit, wie die Ärzte denken und differentialdiagnostisch vorgehen. In der Akutambulanz gesellte man sich anfangs zu seinem "Lieblings-OA" , später bekam man das Vetrauen, auch eigens in seinem Zimmerchen, Patienten anzusehen - die man mit dem OA rücksprach oder weitere Diagnostik anordnete. Bei hoher Motivation und Eigenengagement konnte man definitiv genauso viel Vertrauen erlangen um später sehr selbstständig zu arbeiten. Die Spezialambulanzen empfand ich ebenfalls sehr lehrreich - und man merkte schnell: egal wo man hinkommt und egal zu wem man sich dazu gesellt: man ist überall willkommen als Pjler! PJ Fortbildungen gab es in dem Sinne nicht und dies ist auch mein einziger Kritikpunkt. Hier ist definitiv noch Nachholpotential - Oberärztlicherseits. Dennoch möchte ich dieses Tertial nicht missen. Ich habe es unendlich sehr genossen auf der Neuro am AKH mein PJ zu absolvieren - nicht zu letzt weil es ein unglaubliches nettes Team war.... und die Österreicher sind eh ein super entspanntes und nettes Volk =)