Ich bin nach 2 Monaten auf der Allgemeinchirurgie auf die unfallchirurgische Station gewechselt.
Der Tag begann mit der Röntgenbesprechung. Es ist jedoch vorteilhaft, sich bereits davor einen Überblick über den Tagesablauf wie Op- Einteilung zu verschaffen. Wie auch in der Allgemeinchirurgie gab es dort einen Blutabnahmedienst, welcher aber selbst anderweitig beschäftigt ist und deshalb stets freundlich um die Abnahmen bittet. Man ist häufig im Op, jedoch ist der Lehrwert gering, da man stets als 2. Assistenz eingeteilt ist, die bei Hüft- oder Knieprothesen benötigt wird. Dementsprechend bekommt man das Operationsgebiet oft nicht einmal zu Gesicht, die eigene Anwesenheit wird ab und an bemerkt wenn der Haken nicht genau im Sinne des Oberarztes sitzt. Hin und wieder erhält man einen mitleidigen Blick vom Assistenzarzt, dem die Situation wohl aus eigener kürzlicher Erfahrung noch eher bekannt vorkommt. Der Chefarzt ist toll und erklärt sehr gerne, jedoch ist man mit ihm nur selten im Op- und wenn, dann als 2 Assistenz, wo man ohnehin nichts sieht. Von oberärztlicher Seite wird man meiner Ansicht nach unterwürfig behandelt, man muss stets zur Stelle sein und die Arbeit wird nicht gedankt. An einem langweiligen Nachmittag wurde mein von der Station genehmigter Ausflug in die Urologie missbilligt, da ich dann nicht zur eventuellen Operation bereit stehen würde. Donnerstag war sowieso immer der ultimative Tag, wo man als reine Hakenhaltemaschine morgens bis zum Dienstschluss herhalten musste, da der in zwischenmenschlichem Umgang unbegabte Belegarzt seine Prothesen bastelte.
Leider muss ich sagen, dass ich das Ende der Zeit in der Unfallchirurgie herbeigesehnt habe, obwohl mir die netten Assistenzärzte ans Herz gewachsen sind.