Wir waren in diesem Tertial zu dritt und leider waren wir alle drei unzufrieden mit diesem Tertial. Es gab zu Beginn vier Bereiche, in die man eingeteilt werden konnte: Station 46 (Infektio), 47 (Allgemein), Notaufnahme und Neo. Leider hatten wir das Pech, dass zu diesem Zeitpunkt die Stationen 46 und 47 in ein neues Gebäude (dann nur noch 47)umgezogen sind, sodass es recht chaotisch zu ging und wir noch mehr untergegangen sind als zu Beginn.
Die Einführung für alle PJler in dem Haus war sehr gut, man hat sich am besagten Treffpunkt gesammelt und es wurden alle wichtigen Dinge erklärt. Auch der PJ-Unterricht war vollkommen in Ordnung und durch die große Auswahl an Fachkliniken auch sehr vielfältig.
Auf der Kinderklinik war es dann leider nicht mehr so organisiert: Wir wurden zwar eingeteilt, allerdings eher im Sinne ,,geht mal dahin", ohne dass ein Rotationsplan vorhanden war, sodass wir uns am Ende selbst eingeteilt haben. Am Ende war jeder 3 Wochen auf einer Station, 4 wären etwas besser gewesen.
Station 47 (früher 46+47)
Die Ärzte an sich waren alle sehr nett (bis auf eine, die auf die Fragen, ob wir bei der Visite mitlaufen dürfen, in einem genervten Ton geantwortet hat: ,,Wenn es unbedingt sein muss" - leider ist das am ersten Tag des PJ passiert). Aber das Teamgefüge war nicht gut und auch wie der Stationsablauf organisiert wird - vielleicht wird das öfters so gehandhabt, aber ich kenne es normalerweise so, dass sich die Ärzte die Patienten (Zimmer) einteilen und jeder entsprechend sich um seinen Patienten kümmert, d.h. Visite, Planung von Diagnostik und Therapie bis hin zum Briefschreiben. Auf der 47 übernimmt EIN Arzt für eine Woche die komplette Visite mit Organisation für ALLE Patienten drum rum. Die anderen Ärzte arbeiten zu und machen quasi das, was der ,,Visitenarzt" in Auftrag gibt, d.h. Blutabnahmen, Arztbriefe schreiben, etc. Könnte ja klappen, aber von den ,,Zuarbeitern" hat gefühlt jeder die gleichen Fragen an den Visitenarzt gestellt und oft war am Ende nicht mehr klar, was noch gemacht werden muss und was nicht. Die Kommunikation hat meiner Meinung nach gefehlt.
Als Pjler wird man nicht richtig eingearbeitet, gleich am ersten Tag soll man einen Entlassungsstatus (Check von Kopf bis Fuß, auch bei den ganz Kleinen) machen, für den nächsten Mittwoch (in der ersten Woche) für den Oberarzt eine Kurzpräsentation über eine Krankheit erstellen (am besten mit Papern) und Blutabnehmen durchführen (wobei das wirklich gut mit einem netten Assistenten war und man so schnell besser darin wurde:))
Das sind am Ende auch Dinge die man recht schnell lernt und je früher desto besser, aber gerade in der Kinderheilkunde sollte man PJler an diese Aufgaben mit klaren Worten ranführen und gerne auch laut dabei sprechen, wie und warum sie das Kind so und so untersuchen.
Die Assistenzärzte waren sehr freundlich und bemüht uns was zu erklären, hatten aber selbst allerhand zu tun und (so war mein Eindruck) waren selbst nicht so zufrieden mit der Organisation auf der Station (auch weil ein Großteil der Schwestern nicht ausreichend mit den Ärzten zusammen gearbeitet haben).
Mein Fazit für diese Station ist: Als Pjler ist man schnell frustriert und verliert die Motivation (so war es bei mir und den anderen beiden). Ich kann mir aber auch vorstellen, wenn man hartnäckiger geblieben wäre, dann wäre man mehr vom Team wahrgenommen worden und hätte mehr lernen können. Was wirklich positiv war, waren die vielen Blutabnahmen die man machen konnte und man konnte bei vielen Ultraschalluntersuchungen zuschauen.
Neo
Die Neonatologie war wirklich gut - engagierte Ärzte, verantwortungsbewusste Schwestern und dem PJler wird was erklärt. Er wird soweit wie möglich mit einbezogen, man darf sogar ein wenig im Erstversorgungsraum mithelfen. Die Station hat mir persönlich am besten gefallen.
Notaufnahme
abhängig vom Arzt, darf man mal mehr machen, mal weniger. Hier lernt man definitiv mehr als auf der Station.
Chefarzt
ein wirklich brillianter Chef, unglaubliches Fachwissen, großes Engagement auch den PJlern gegenüber und ist sehr bemüht, das Teamgefüge wieder herzustellen.
Bei den Chefarztvisiten fragt er sehr viel die PJler (und auch die Assistenzärzte), man sollte sich die Krankheitsbilder der Patienten vor der Visite anschauen.
Ärzte an die man sich hängen sollte:
- Fachärztin Michaela!!! Von der lernt man was
- Assistenzärzte: Elisabeth, Lisa, Nopi und Stephan (von der Neo, gibt nämlich zwei)
- Oberärzte: Frau Bindeballe (Station 47)