Leider eine Enttäuschung. Hatte Kardiologie gewählt weil es mal eine so begeisterte Bewertung in diesem Portal für die internistische Intensivstation gab, diese gibt es aber seit einem guten Jahr nicht mehr. Auf der Station zwei (nette) Berufsanfänger ohne Ober- oder Fachärztliches Backup, so dass beide immer sehr beschäftigt/am Schwimmen waren und man den größten Teil des Tages mit Blutabnehmen (es gibt einen BE-Dienst, der aber oft nicht kommt wenn Studenten da sein), Briefen anlegen/schreiben und nichtärztlichen Telefondiensten beschäftigt war. Eigene Patienten konnten quasi nicht betreut werden und Fälle nicht besprochen werden. In den Funktionsbereich wurde man idR nicht geschickt, auf explizite Nachfrage war das aber möglich. Während der Mittagsbesprechung werden die EKG-Konsile der anderen Stationen idR durch die PJler bearbeitet, die Assistenzärzte schauen dann noch einmal drüber. Insgesamt eine Enttäuschung.
ZNA (5 Wochen)
Betreuung natürlich sehr abhängig vom jeweiligen Arzt, in der Regel war es aber möglich Patienten zunächst alleine zu anamnestizieren und zu untersuchen (ggf. inkl. Ultraschall), Zugang und EKG wird durch die Pflege erledigt. Danach wurde der Patient einem Arzt vorgestellt, ggf. nachuntersucht und das weitere Prozedere besprochen. Bei ambulanten Fällen konnte man dann selbst Brief und Therapieempfehlungen erstellen. Geplant sind hier zwei PJler, sind es mehr, muss ein Früh- und Spätdienst besetzt werden. Am Mittag ist im Arztzimmer wegen überlappender Schichten allerdings so viel los, dass es keine Sitz- und Computerarbeitsplätze mehr gibt.
Hämatologie 4A/Palliativ (5 Wochen)
Sehr angenehmes Arbeitsklima (etwas anders als in der Onkologie)! Die Behandlungsschemata sind zT sehr komplex, so dass sie im einzelnen nicht besprochen werden konnten, Nachfragen wurden aber immer freundlich beantwortet. Hier werden auch (fast) täglich ZVK und Sheldonkatheter angelegt, hier kann zugeschaut und assistiert werden (eigene Durchführung wurde mir nicht angeboten), Knochenmarkpunktion war auf Nachfrage mehrmals möglich selbst durchzuführen. An Aufgaben auf Station gab es eigentlich nur die Blutentnahmen, die die Pflege nicht geschafft hat zu machen sowie die Portpunktion bei Neuaufnahmen.
Man hat auch die Möglichkeit Einblicke in die autologe Stammzelltransplantation und das Labor zu bekommen. Am Ende war ich noch eine Woche auf der Palliativstation, die liebevoll durch eine erfahrene Fachärztin geführt wird. Hier auch am ehesten Blutentnahmen, Telefonate und Briefe schreiben, allerdings in einem deutlich anderen Arbeitstempo.
Essen in der Kantine leider schlecht, Salatbar ist eine Alternative (aber bloss nicht zu viel nehmen!). Unterricht war einmal in der Woche geplant (von allen internistischen Abteilungen reihum), fand aber nicht immer statt.