PJ-Tertial Augenheilkunde in Kantonsspital Aarau (11/2017 bis 3/2018)

Station(en)
Augenheilkunde
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Für den PJ-Tertialbeginn im November habe ich mich im Februar desselben Jahres telefonisch um eine Unterassistentenstelle (so heißen die PJ'ler in der Schweiz) erkundigt und nachdem noch Plätze frei waren (wenn auch nicht für jeden beliebigen Zeitraum) per E Mail beworben. Kurz darauf habe ich eine Zusage erhalten. Hierzu muss angemerkt werden, dass die Stellen in der Schweiz mitunter sehr weit im Voraus (2-3 Jahre) vergeben werden. Wer also unbedingt zu einer bestimmten Zeit an seinen Wunschort gehen möchte, sollte dies berücksichtigen. Ansonsten sind Stellen gegebenenfalls auch kurzfristig frei (6 Wochen vorher), wenn andere kurzfristig absagen.
Die Einholung einer Arbeitsbewilligung sowie die Organisation einer Personalwohnung wurden vom Personalbüro übernommen, sodass bei Anreise bereits alles organisiert ist. Die Eröffnung eines Bankkontos ist nicht erforderlich, eine Barauszahlung des Lohns ist möglich. Die Personalwohnung lag etwa 10 Minuten zu Fuß von der Klinik entfernt. Es handelte sich um eine 4er WG mit 4 separaten Zimmern und gemeinsamer Küche und Bad.
Zu meinen täglichen Aufgaben in der Augenklinik gehörten neben einer gründlichen ophthalmologischen Untersuchung die Assistenz im OP, das Durchführen von Spezialuntersuchungen wie OCT, Ultraschall und Hornhautpachymetrie sowie das Legen von etwa 3 peripher-venösen Zugängen täglich zur Fluoreszeingabe für Fluoreszenzangiographien. Das selbstständige Untersuchen und Vorstellen von Patienten war immer erwünscht und wurde durch viel Eigenständigkeit belohnt. Einige Kollegen waren besonders engagiert und haben für die Unterstützung im Dienst auch mal ein Abendessen spendiert.
Arbeitsbeginn war zwischen 7 und 8 Uhr morgens. Ende zwischen 17 und 18 Uhr abends. Fortbildungen waren 3x pro Woche (2x Augenfortbildung und 1x chirurgische Fortbildung). Andere Fächer bieten noch EKG-Fortbildung und Röntgen-Fortbildung, die ebenfalls besucht werden können.
Die PJ-Bescheinigung wurde spontan vom Chefsekretariat ausgestellt. Für die Äquivalenzbescheinigung der Uni Bern muss die Bescheinigung nach Bern gesendet und eine Gebühr von 50 CHF (geht per Einzahlung bei der Post) entrichtet werden.

In der Schweiz wird man als Unterassistent tendenziell mehr geschätzt als als PJ'ler in Deutschland. Dies macht sich auch an der Entlohnung bemerkbar. Alle Kollegen erklären sehr gerne und viel (sofern man Interesse zeigt). Hierarchien sind deutlich flacher, Unterassistenten, Assistentsärzte, Oberärzte wie Leitende Ärzte duzen einander.
Ich habe in dem PJ-Tertial enorm viel gelernt. Da es mein erstes Tertial war habe ich bisher keinen Vergleich, würde mich aber jederzeit wieder für ein Tertial im Ausland entscheiden.
Das aktive Assistieren, z.B. Nähen von Bindehaut, im OP war leider nicht gewünscht und auch auf Nachfrage nicht möglich. Die Assistenz beschränkte sich auf das Bedienen des Eindellers sowie das Kürzen von Fäden.
Sprachprobleme sind eigentlich nicht aufgetreten, da die meisten Schweizer von sich aus Hochdeutsch sprechen, wenn man das selbst tut.

Verdienst brutto: 1.500 CHF in den ersten 3 Monaten, 1.800 CHF ab dem 4. Monat
Personalwohnung: 420 CHF
Parkplatz (optional): 105 CHF (Parken auf der Straße in der Schweiz nur mit Genehmigung)
Auszahlung netto: 840 CHF (wenn Parkplatz gebucht)
Urlaubstage: 2 pro Monat
Bewerbung
Bewerbung 9 Monate im Voraus. Kurzfristig ggf. auch noch möglich.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2