PJ-Tertial Chirurgie in University Central Hospital of Kigali (11/2017 bis 3/2018)
Station(en)
General/Ortho/Emergency
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ruanda ist ein wunderschönes Land und Kigali der perfekte Ort für ein PJ.
Das hat sich wohl rumgesprochen und in unserem Tertial waren wir zeitweise 8 PJler in der Chirurgie. Ein Jahr vorher war wohl nur ein einziger PJler da.
Die Uniklinik in Kigali (CHUK) ist nach dem privaten King Faisal Krankenhaus (privat) das größte Krankenhaus der Stadt und des Landes. Es gibt eine große Notaufnahme, eine General Surgery, Ortho/Trauma Surgery, sowie kleine Neuro, Paediatric, Uro, Plastic und Onco Surgery. Die Ärzte sind mittlerweile ausländische Studenten gewöhnt und nicht alle sind daran interessiert uns auszubilden. Aber fast alle Ärzte sind sehr nett und die lokalen Studenten sowieso. Der medizinische Standard ist nicht vergleichbar, aber es werden einige große OPs gemacht. Assistieren ist fast immer möglich und auch ab und zu lehrreich.
Nur Ortho/Trauma ist schlecht. Die Unfallchirurgen operieren mit oft miserablem Outcome und die Lehre ist auch sehr mangelhaft. Patienten auf der Station werden idR. nur von Studenten versorgt oder gar nicht.
Richtig gut war die Notaufnahme. Die Ärzte waren motiviert, viel besser ausgebildet als die Chirurgen und auch an der Lehre Interessiert. Hier darf man Sono machen, ab und zu mal Pleura/Aszitis/Lumbal punktieren.
Wir durften uns selbst aussuchen auf welchen Stationen wir wie viel Zeit verbringen wollen.
Unterricht: Immer Mittwochs (ganztägig), in der Notaufnahme häufig täglich kurze Vorträge
District Hospitals:
Geht auf jeden Fall in die District Hospitals. Diese kleineren Krankenhäuser sind dem CHUK vorgeschaltet und deshalb gibt es dort viel häufiger die Chance auf die primäre Versorgung. Es wird zB. viel häufiger genäht.
Ich war im Kibagabaga (Kigali): Notaufnahme und Minor Surgery. Hier kann man kleinere Eingriffe selbst machen: In Lokaler Anästhesie Kelloide oder Lipome rausschneiden und vernähen. Es werden auch Beschneidungen gemacht.
Im Muhima (Kigali) werden im Monat ca. 750 Geburten durchgeführt. Also wer noch nie eine Geburt gemacht hat.. Die Babys kommen übrigens eher Nachts. Also eine Nachtschicht (oder eine halbe von 18-24 Uhr).
Ruli: Hier operiert Dr. Jahn, deutscher Kinderchirurg. Ein sehr beeindruckender Mann. Seit über 15 Jahren in Kigali operiert er im Alter von 80 Jahren immer noch. Das Krankenhaus ist außerhalb, ca. 1,5h von Kigali.
Mitbringen:
Kleidung: Scrubs oder Kittel, letzteres meist zu warm. Keine schicken Klamotten nötig.
Handschuhe (sind häufig schwer zu finden)
Tbc- Masken können immer wieder mal nötig sein. Vor allem in peripheren Krankenhäusern teilweise sehr wichtig.
Desinfektionsmittel
Fazit:
Mir hat das Tertial sehr gut gefallen. Ich konnte viele Krankheitsbilder in Stadien sehen, die man in Deutschland nie sehen wird und der Freizeitwert war enorm.
Im Nachhinein hätte ich jedoch nur zwei Monate in Kigali verbracht und die anderen zwei Monate vielleicht in Südafrika. Denn die Lehre ist etwas auf der Strecke geblieben.
Alternative Butare (Huye):
Schon länger Uniklinikum und sicherlich dezent bessere Lehre. Auch hier gibt es idR mehrere PJler
Aber die Stadt ist ein Dorf: Nichts los und nach einer Woche langweilig.
Geht nach Kigali!
Bewerbung
Bewerbung per Email.
Public Relations: Pascal paccemigb@gmail.com
Uni: Antoinette Icyizanye (Dean's Assistent) icyizanette@yahoo.fr
Chefarzt Chirurgie: Faustin Ntirenganya fostino21@yahoo.fr (auch für die Bescheinigung)
