Vorab: Es ist eine tolle Möglichkeit, in Kenia zu leben die man unbedingt nutzen sollte wenn man an Afrika interessiert ist.
Allerdings hatte ich nach dem Lesen der Erfahrungsberichte ziemlich hohe Erwartungen die dann sehr enttäuscht wurden.
Ich denke, wenn man von vorne herein nur mit dem Willen, etwas "neues" zu erfahren, in das Krankenhaus geht, ist man besser aufgehoben.
Ich und auch andere PJler dort fanden es extrem frustrierend, dass niemand für einen verantwortlich ist und man sich entweder selber Patienten sucht die Englisch sprechen und diese untersucht und dann in der Akte blättert (diese kann man dann evtl auch bei Visite vorstellen) oder man sucht sich eine Gruppe von Studenten und versucht an deren Unterricht teilzunehmen, der aber oft ganz ausfällt und auch nicht immer sehr hilfreich ist.
Gut hat mir die Notaufnahme und die jeden Mittwoch stattfindende Grand Round mit Patientenvorstellung gefallen.
Extrem nervenaufreibend fand ich die 2 mal wöchentlich stattfindenden Visiten mit ca 40 Teilnehmern. Leider wird von einem schon erwartet, das man regelmäßig auftaucht hatte ich das Gefühl, auch wollte mir die Sekretärin die Unterschrift erst ganz am Ende geben. Daher hat man leider im Krankenhaus nicht richtig etwas zu tun, muss aber anwesend sein.
Außerdem muss man sich darüber im klaren sein, dass man nicht vor einer Ansteckung mit den vielen TBC Patienten die unisoiliert auf der Station sind geschützt ist und dass man sich auch mit HIV anstecken kann, da das Blutabnahmesystem mit recapping nicht sicher ist, man aber manchmal gebeten wird Blut abzunehmen.
Ich denke trotz aller Nachteile aber, dass es die Erfahrung wert ist, aber besser nur 2 Monate.
Die Bewerbung war sehr einfach per email ca 6 Monate vorher möglich, die zuständige Sekretärin Florence ist sehr hilfsbereit.
Ich hatte eine Wohnung in Upperhill ziemlich nah an der Klinik und konnte laufen oder den Bus nehmen. Die Vermieterin Tara ist sehr lieb und hat mir Nairobi gezeigt. Die Wohnung hat 2 Schlafzimmer und kostet ca. 8 bis 10 Euro am Tag. Tara freut sich über Studenten: tarabarwa@gmail.com