Bevor man ein Tertial im AKH Wien auf der allg. Chir. macht sollte man sich eines Überlegen: Will man eine rundum Betreuung mit Mentor und regelmäßigem KPJ-Unterricht bzw. eigene Patienten mit anschließender Fallbesprechung? Wenn ja: sucht euch was anderes! Falls ihr ein angenehmes Tertial mit vielen Freiheiten und diversen Möglichkeiten mitzuarbeiten sucht, dann seid ihr richtig. Ich hatte Glück mit meiner Station, alle waren sehr freundlich und das Patientengut war auch sehr verschieden. Von Brust- über Galle/Appendix/Colon/.. war von allem etwas dabei. Mitmachen (was meistens aus Hakenhalten besteht) war so gut wie immer möglich, ich habe einfach am Tag vorher gefragt und durfte dann auch meistens mit am Tisch stehen. Patientenaufnahmen waren mein täglich Brot, falls ich nicht in den OP gegangen bin. Wo ihr euren Tag verbringt ob auf Station, OP, Ambulanz liegt ganz bei euch. Früh rauskommen ist meistens auch kein Problem und allgemein herrschte eine entspannte Stimmung(variiert aber von Station zu Station, manche PJler waren nicht besonders zufrieden). Es gab jeden Tag ein freies Mittagessen und die Bezahlung ist im Vergleich zu vielen deutschen Kliniken echt rentabel.
Was nicht existierte war ein KPJ Unterricht bzw. Lehre im allgemeinen war nicht vorhanden. Hie und da erbarmte sich ein Assistenzarzt und erklärte mir etwas. Da ich aber später sowieso kein Chirurgie machen werde, störte mich das nicht besonders. Ich konnte viel sehen und wenn ich Fragen stellte wurde mir diese auch beantwortet.