Das Team ist eigentlich ohne richtige Ausnahme sehr nett gewesen. Man durfte als Pjler schon sehr eigenständig agieren, konnte immer Fragen stellen durfte aber sonst sehr viel selbst entscheiden (immer unter supervision). Im OP war man auch nicht nur der doofe Hakenhalter sondern durfte auch mal Sägen/Bohren/Schrauben/Hämmern/Schneiden, je nach dem wie gut man sich gemacht hat mit den Basics im OP.
In der ZNA hatten man so gut wie immer die Möglichkeit den ersten Patietenkontakt zu haben, mit Anamnese, körperlicher Untersuchung und anschließender Übergabe/Besprechung mit dem ZNA-Arzt. Therapievorschläge wurden gesammelt, besprochen und je nach sinnhaftigkeit durchgeführt. Wenn es etwas zu Nähen gab durften wir das eigentlich immer machen, es sei denn es war sehr kompliziert oder heikel wie zum Beispiel eine Nerven-oder Sehnennaht an der Hand.
Auf der Station war selten viel zu tun. Visite war nie zu festen Zeiten sondern mehr so zwischen drin wie es halt passte. Da die Ortho-Pjler aber sehr an die Belegärzte und deren zugewiesene Assistenzärzte gebunden waren war dort unser Aufgabenbereich ein wenig anders als bei den Chirurgie-Pjlern, die in die Unfallchirurgie rotierten. Die belegärztlichen Station wurden immer am Nachmittag visitiert, am Wochenende war es teilweise auch reine Pjler Aufgabe mit anschließender Besprechung. Arztbriefe schreiben gehörte auch ganz normal dazu.
Was definitiv sehr kritisch anzumerken ist, war die Anzahl der Pjler und Famulanten in der Orthopädie/Unfallchirurgie am UKSH. Es gab Wochen da saßen wir mit 9 Praktikanten in der ZNA (1-2 Ärzte vor Ort), OP war besetzt durch Gastärzte, Station war abgearbeitet, somit ist man den ZNA-Ärzten auf den Senkel gegangen und hatte nichts zu tun. Alle 9 können ja auch nicht zu einem Patientin ins Zimmer gehen und die Aufnahme und Untersuchung machen. In Schichten waren wir auch nicht eingeteilt. Das durften wir dann selbst entscheiden, wurden teilweise auch von den Ärzten heim geschickt. "Das Wetter ist schön, macht euch einen freien Tag". Hat man sich jetzt auch nicht gegen gewehrt, allerdings lernt man so auch recht wenig. Studientage gab es zwar offiziell nicht, aber auf diese Weise hatte man doch auch recht viele freie Tage, haben uns untereinander immer ein bisschen abgesprochen, so das immer 2-3 Leute da waren. Dienste konnte man auch noch machen und sich so freie Tage erarbeiten. Ein Wochenenddienst gibt sogar 2 freie Tage. Fand ich immer sehr angenehm da man dann maximal zu zweit war und spannende sachen gesehen hat und was tun konnte. Dann ist man auch gerne lange (bis 23/24 Uhr) geblieben. Wenn nichts zu tun war wurde man aber auch nach Hause geschickt.
Was die nervigen Blutentnahmen und Braunülen legen angeht ist es eigentlich Pflegeraufgabe. Manchmal hatte die eine Station aber keine Lust dazu und haben dann anstelle von einfach zu fragen ob wir helfen können, einen Pjler für EINE Blutentnahme auf die Station beordert. Dann stand man gerne plötzlich mit 15 Blutentnahmen und 3 Braunülen da. Wenn man fertig war damit kamen dann alle Pfleger gesammelt von der 20-min. Raucherpause aus dem Fahrstuhl gestapft.
Auf einer anderen Station hingegen haben die immer nur dann angerufen wenn sie es wirklich schon mehrfach probiert haben es aber einfach nicht geklappt hat. Die haben sich dann auch immer 10x bedankt das wir geholfen haben. Im Allgemeinen hat man aber sehr wenig mit BEs und Vigos zu tun.
Bewerbung
Ãœber das uniinterne Verfahren ein paar Wochen vorher