Die Arbeit in der Reha ist abwechslungsreicher als gedacht. Ich konnte hier aufwändige Funktionsdiagnostik lernen (Herz-Echo, Bodyplethysmographie, Spiroergometrie, Ergo, LZ-RR, LZ-EKG, ...) und musste gar nicht (durfte aber wohl) Blut abnehmen. Das machen die MTAs. Die Ärzte haben sich richtig Zeit für mich genommen. Es gab zwar kaum richtige Fortbildungen mit PowerPointPräsentation oder so, dafür gab es aber ein quasi ständiges 1:1 Teaching. Super cool fand ich (da ich Hausärztin werden will), dass hier sowohl Innere als auch Ortho in einem Team zusammentreffen. So kann es sein, dass ich erst einen Patienten nach einer Bypass-OP nachuntersuche und dann als nächsten Patienten einen Hüft-TEP Patienten habe, bei dem z.B. die Schmerzmedikation wieder angepasst werden und die Hüfte untersuchen muss. Hier lerne ich so, wie ich möchte, mal von Internisten und mal von Orthopäden.
Die Stimmung im ärztlichen Team ist richtig gut. Ich habe mich hier direkt wohl gefühlt und konnte alles fragen. Auch der Kontakt mit der Pflege war hier echt angenehm. Ich wurde richtig gut eingearbeitet und konnte dann sehr selbstständig arbeiten. Meine Befunde wurden auch nachkontrolliert, sodass ich mich auch einiges trauen konnte und echt was gelernt habe. Man sieht sehr viele Wunden und lernt auch die Wundversorgung echt ausführlich.
Nachteil ist, dass hier die Akutmedizin (Notaufnahme) eher ein Nebenthema ist. Da kommen dann Patienten, die Husten, Schnupfen, Heiserkeit haben, Durchfall, depressive Verstimmung, Dyspnoe oder so. Ab und zu auch mal eine luxierte Hüfte. Wer also die Action der Notaufnahme sucht, der ist hier fehl am Platz. Insgesamt kann ich eine Famulatur oder ein PJ in der Rehaklinik "An der Rosenquelle" sehr empfehlen!