Das Innere-Tertial im Katharinen-Hospital Unna kann ich zu 100% weiterempfehlen.
Die Mitarbeiter sind teamfähig und haben Lust, den Studenten etwas beizubringen.
Man hat die Möglichkeit, auf verschiedene Stationen zu rotieren, wobei es auch feste Rotationen gibt. Zum einen muss man 4 Wochen auf einer gastroenterologischen Station verbringen, zum anderen 4 Wochen auf einer kardiologischen Station. Die verbliebene Zeit kann man entweder auf den Stationen bleiben die man kennt, oder man kann auch rotieren in die Intensivstation (ZVK legen, Bronchoskopie, Intubieren, Rea ...sehr lehrreich, die in oberärztlicher Supervision darf man alle Untersuchungen durchführen) in die Notaufnahme ( Patienten eigenständig aufnehmen, dokumentieren, den weiteren Verlauf planen und am Ende mit der Oberärztin besprechen) in die Endoskopie, ins Herzkatheterlabor, in die EPU, in das Sono, auf die Palliativstation, auf die Onko-Station.
Auf den Gastro-Stationen ist die Stimmung meist besser, vor allem ist das Gastro-Team sehr freundlich und hilfsbereit. Hier macht man meist die Aufnahmen, schreibt die Arztbriefe, nimmt ab und an mal Blut ab. Je nach Oberarzt hat man sehr viel Spaß und kann sehr viel lernen .
Auf den Kardio-Stationen ist aufgrund der hohen Fluktuation innerhalb der Assistenten die Stimmung nicht so familiär, dennoch sind alle sehr freundlich und hilfsbereit. Hier macht man ebenfalls meist die Aufnahmen und schreibt die Arztbriefe, wertet LZ-EKG aus .
Ein großer Pluspunkt an Unna ist, dass man 3 mal täglich in die Cafeteria gehen kann, dass man zusammen als PJler Team sich morgens zum Frühstück treffen kann ist eine schöne Sache. Zudem hat man die Möglichkeit, sich mit Hilfe von Diensten freie Tage zu erarbeiten. Meist gehen die Dienste bis 22 Uhr und man bekommt als Ausgleich einen Tag frei (diese freien Tage kann man auch sammeln). Außerdem bekommt ihr ein WG-Zimmer kostenfrei in Kliniknähe gestellt, diese sind groß, sauber und modern. Der Chef zahlt pro Rotation eine PJ-Party, was von Seiten der Assistenten auch wahrgenommen wird, so hat man eine schöne Feier zum Abschluß des Tertials.
Außerdem möchte ich betonen, dass der Umgangston mit der Pflege in diesem Haus sehr gut ist, man wird auch als PJler von den Schwestern geschätzt, das habe ich so nicht häufig erlebt.
Der Chef der Gastro möchte, dass immer ein PJler auf seiner Privatstation eingeteilt ist, das wurde uns zu Beginn nicht gesagt, weswegen wir am Ende unseren Rotationsplan nochmal umplanen mussten, das war nicht von Vorteil für alle. (Hier kann man auch die 4 Wochen Gastro-Pflicht machen)
Ein Minuspunkt an Unna ist, dass man nicht bezahlt wird, wenn man nicht anwesend ist , nimmst du eine Woche Urlaub, entgehen dir also 5x20€.
Allerdings kann man sich bei den Chirurgen für den Rufdienst melden, dafür muss man 2x/Monat 24h bzw unter der Woche 12h rufbereit sein und verdient 450€.
Mittwochs gibt es ein PJ-ler Seminar, welches immer stattfindet, hier kommen auch Referenten aus der Anästhesie oder Dermatologie, die Seminar sind meist sehr gut. Zudem gibt es einen EKG-Kurs donnerstags, der fast immer stattfindet und ausgezeichnet ist. In unserer Rotation gab es auch noch einen Nahtkurs von der Handchirurgin, den man auf freiwilliger Basis besuchen konnte, sofern man noch nicht Nähen kann.
Alles in allem bin ich mit meinem Innere-Tertial sehr zufrieden. Ich habe viel lernen können und hatte viel Spaß in dem Team mitzuarbeiten. Es ist wie auch überall, wenn man kein Bock hat kann man sich auch den Aufgaben entziehen, wenn man Interesse zeigt, bekommt man auch mehr Aufgaben zugeteilt und der Tag vergeht wie im Flug.