+ Die Oberärzte sind durchweg super, erklären viel und lassen einen auch unter Aufsicht kleinere Eingriffe/Punktionen durchführen
+ eigenständiges Arbeiten in der Notaufnahme und eigene Patienten auf Station betreuen ist generell möglich, je nach Assistent wird es angeboten oder ansonsten muss man es eben mit verstärkter Eigeninitiative durchsetzen
+ einige (erfahrene) Assistenten sind wirklich cool, am besten hängt man sich die ganze Zeit an die dran
- Bei den Assistenten war es so, dass bei uns sehr viele neue überforderte Assistenten waren, die uns als Blutabnehmer und Nadel-Leger genutzt haben und selbst nicht genug wussten, um überhaupt irgendwas zu erklären
- Blut und Nadeln-Legen ist auf jeden Fall PJ-Aufgabe.. Und zwar auf Station, in der Notaufnahme, im Herzkathether und im CT. Wurden immer schön über's Telefon dafür angerufen von jedem im Haus..
- Eigene Patienten betreuen ist zwar wie oben geschrieben möglich, Einarbeitung gab es dazu allerdings keine. Ich hatte dann noch das Vergnügen eine halbe Woche völlig allein auf einer vollen Station mit über 20 Patienten zu sein!! Hilfestellung von den internistischen (Assistenzarzt-)Kollegen war gleich null, also musste man sich nach der OA-Visite allein durchboxen. Man lernt zwar viel, aber ob das so laufen muss als PJ-ler finde ich mehr als fraglich..
- Mein persönliches Highlight war als ich dann am Schluss allein auf der Intensivstation geparkt wurde, um Therapiepläne zu schreiben. Mal wieder allein, ohne Einarbeitung oder irgendjemanden an der Seite zum Helfen. War ein bezeichnender Abschluss für mein Zeit in Eberbach..
Insgesamt habe ich ein durchwachsenes Tertial in Eberbach erlebt. Das Team ist klein und man kennt alle schnell und kann daher viel eigenständig arbeiten, aber ich kann es mit der derzeitigen Personalsituation niemandem wirklich empfehlen, dort sein PJ zu machen. Wenn man für Nadeln und Blute missbraucht werden will, kann man schließlich auch an die Uni und sich die halbe Stunde Hin- und Rückweg sparen. Am Ende haben wir auch härtere Kritik beim Chef abgegeben. Die Hoffnung bleibt also, dass sich die Bedingungen zeitnah wieder bessern!