Allgemeinchirurgie:
Da es mein erstes Tertial war und ich vorher nicht viel Kontakt mit der Chirurgie hatte, war die AC für mich super zum "Reinkommen". Bis auf wenige Ausnahmen ist das Team sehr nett und man bekommt viel erklärt und darf auch einiges machen, auch im OP. Beginn ist um 7.30 Uhr auf Station mit der Visite (mittwochs ca. 7.15 Uhr wegen CA-Visite), um 7.55 Uhr beginnt dann die Teambesprechung. Anschließend starten die OPs bzw die restliche Arbeit. Man wird auch auf dem OP-Plan als PJler eingeteilt. Je nach Personalsituation und Patientenaufkommen ist man aber nicht automatisch den ganzen Tag im OP und hat auch Zeit und Gelegenheit für Patientenaufnahmen oder um in der Ambulanz Patienten zu untersuchen oder eine mögliche Appendizitis zu schallen. Um 15.10 Uhr ist Röntgenbesprechung, und wenn danach nichts mehr zu tun ist und man nicht gerade im OP steht, darf man anschließend auch nach Hause gehen. Einmal die Woche ist kinderchirurgische Sprechstunde, es lohnt sich sehr, dort mal vorbeizuschauen, man sollte aber Zeit mitbringen, weil es doch mal länger werden kann ;)
Gefäßchirurgie:
Wenn man interessiert ist, kann man hier einige Dinge sehen und lernen, sowohl in der Ambulanz als auch im OP wird einem gerne etwas gezeigt. Für meinen Geschmack war meine Zeit dort (5 Wochen) etwas zu lang, es reichen auch deutlich weniger. Leider wird man nicht fest im OP eingeteilt, sodass man sich teilweise etwas verloren vorkommt. Aber je nach Motivation kann das vielleicht auch anders aussehen. Beginn ist hier erst um 8 Uhr mit der Besprechung.
Unfallchirurgie:
Super nettes Team und man darf eigentlich alles machen, was man sich zutraut. Beginn ist um 7.30 Uhr mit der Besprechung. An festen Tagen in der Woche sind externe Operateure da, die ebenfalls sehr nett sind und einen auch einiges machen lassen am Tisch. Hier wird man wie in der AC auf dem OP-Plan eingeteilt. Ansonsten nimmt man Patienten auf oder kann in der Ambulanz mithelfen und Patienten versorgen, Wunden nähen, Briefe schreiben etc.
Man hat in der UC+AC ein Telefon, was sehr praktisch ist, um sich bezüglich der OPs zu koordinieren.
Zudem muss man das OP-Personal sehr loben! Man wird wirklich freundlich aufgenommen und einem wird geholfen, sich zurechtzufinden. Und auch wenn man es mal nicht hinbekommt, sich ordentlich vorzustellen, nimmt einem das keiner übel ;) Manche haben sich sogar bei mir vorgestellt (was man ja sonst aus anderen Kliniken gar nicht kennt).
Es war auch fast jeden Tag möglich, Mittagessen zu gehen, und das Essen ist auch ganz gut. Wenn man am Feierabend immer noch im OP steht, wird auch gefragt, ob man sich vom Dienst ablösen lassen möchte, und es hat auch jeder Verständnis, wenn man das macht ;)
Dann natürlich der (allseits bekannte) Seminartag (montags): Man hat jeden Montag ein Seminar mit Patientenbesprechung (internistisch), was einen gut auf die Prüfung aber auch auf das Arbeitsleben vorbereitet. Daürber hinaus gibt es zusätzliche Seminare der anderen Fächer, die jedoch jede Woche wechseln. Einer super Idee, das an einem Tag zu machen, an dem man sich komplett darauf konzentrieren kann und nebenbei eine nette Zeit mit den anderen PJlern hat ;)
Zur Vergütung: Es gibt 400 Euro brutto Ausbildungsvergütung (wovon noch Steuern abgehen). An sich ist das Essen "umsonst", es wird allerdings als Sachleistung steuerlich verrechnet und man kommt so über die 400 Euro brutto.
Insgesamt kann ich das Vincenz für das Chirurgie-Tertial sehr empfehlen, zumindest wenn man (wie ich) nicht wirklich chirurgisch erfahren ist und trotzdem auch etwas Spaß daran hat, Dinge zu lernen.