Ein überwiegend nettes ärztliches Team. Leider halten die Chefs öfters Standpauken an ihr Team, was als PJler etwas Unbehagen bereitet. Auf Nachfrage wurde - auch von Oberärzten - viel erklärt und gezeigt. Hier sei besonders Dr. J. positiv hervorgehoben. Im OP herrschte eine im Vergleich zu anderen Häusern angenehme Stimmung, das dortige Personal war meistens freundlich zu uns Studenten. Zwar wurde man gelegentlich gedrängelt oder angepflaumt, das scheint im Krankenhaus allgemein aber zum guten Ton zu gehören.
Von den äußeren Bedingungen her ist das PJ hier nicht gerade ideal. Es gibt zwar Mittagessen und (frisch gekürzte) Frühstücksmarken, es werden aber nicht die vollen 16 Lerntage gewährt. Auf die Kittel wurde 10 Wochen gewartet. Unterkunft/Fahrgeld gibt es mit Verweis auf die "kurze Distanz" keine.
Unschön war, dass es ständig Durchsagen durchs komplette Haus gab, dass "die chirurgischen Studenten" irgendwo hin kommen sollen. Dabei handelte es sich meistens um einzelne Blutabnahmen oder die überflüssige Aufforderug, in die Ambulanz zu kommen. Das ist schwierig, wenn man in der Zeit zwischen Frühbesprechung und Ambulanzöffnung (15min) auf 5 Stationen Blut abnehmen und Braunülen legen soll.
Absolut befremdlich wirkte der Kommentar einer Schwester der Station 5, man dürfe als PJler Chirurgie keine OP-Pläne mehr ausdrucken, weil das auf Dauer zu teuer sei. Dumm, wenn man dann ständig im OP anrufen soll, wann die OP, die man sehen möchte, losgeht.
Trotz dieser Einschränkungen kann ich das PJ hier fast mit reinem Gewissen empfehlen, da ich von der Freundlichkeit von Ärzten und OP-Team positiv überrascht war. Da habe ich in anderen Häusern deutlich Schlechteres erlebt.