Das PJ-Tertial in der Anästhesie war echt genial. Ich wurde sofort super in das familiäre Team eingebunden. Insgesamt ist die Hierachie sehr flach, jeder hilft jedem und man kann allen Fragen stellen.
Nach einer Einführungszeit durch die Anästhesie-Pflege durfte ich unter Aufsicht selbstständig die Narkosen und Prämedikationsgespräche führen und unter Anleitung Regionalanästhesien, wie die Spinalanästhesie und Intraskalenusblöcke durchführen.
Feste Forbildungen gibt es nicht. Aber man hat täglich seine eigene kleine Fortbildung im OPS wärend den Narkosen. Zusätzlich kann man zu der Inneren-Fortbildung 2x die Woche gehen.
Es wird in der Regel nur ein Unterassistent genommen. Dadurch kann man sehr viel sehen und selber machen. Ich konnte selbst entscheiden, bei wem ich mitgehe, welche OPs ich sehen möchte oder auch tageweise nur von Einleitung zu Einleitung springen. Wenn etwas Interessantes ist, wird man telefonisch informiert. Ein Pluspunkt für die praktische Erfahrung ist, dass es in Glarus im Moment keine Assistenzärzte gibt.
Die Mittagspause ist immer möglich und im OPS gibt es täglich eine kostenlose Suppe. Man hat aber auch genug Zeit um in die Kantine zu gehen.
An den Wochenenden hat man immer frei. In der Regel ist das Dienstende zwischen 16-17 Uhr. Wenn man den einen Tag länger bleibt, kann man das an einem anderen Tag ausgleichen. Pro Monat hat man 2 Urlaubstage, die man sehr flexibel einsetzten kann.
Die Personalunterkunft ist direkt nebenan. Diese sind gerade zu Einzelappartments renoviert worden. Nachteil ist, dass die Küche komplett leer ist. Man muss sich Töpfe und Geschirr also selber mitbringen.
Falls man mit der Bahn anreist, kann man sich das Gepäck auch bis zum Bahnhof Glarus über die DB liefern lassen. Dort muss man es dann innerhalb von 4 Tagen abholen.
Für Unternehmungen ist ein Auto in der Schweiz hilfreich. Die Bahnfahrkarten sind schon recht teuer. Man kann sich aber im Vorraus Tagesakrten bei der Gemeinde reservieren, die sind dann etwas billiger.
Zu meiner Zeit waren wir 8 Unterassistenten (chir+innere) und wir haben fast jedes Wochenende einen Ausflug in die Umgebung gemacht.
Das Tertial in der Anästhesie kann ich voll und ganz empfehlen. Es war eine super Zeit für mich.