Die Organisation, die dem PJ-Tertial vorausgegangen war, ist nicht zu beanstanden. Uns wurde schriftlich mitgeteilt, welche administrativen To-Dos zu Beginn des Tertials zu erledigen sind (z.B. Wie beantrage ich eine Aufenthalts-Bewilligung? etc.). Für uns war damals Frau Volz zuständig, eine sehr kompetente Ansprechpartnerin mit einem stets offenen Ohr. Ich bin mir momentan nicht sicher, ob sie immer noch dafür zuständig ist.
Wir waren eine Gruppe von ca. 7 StudentInnen, die gleichzeig mit dem PJ-Tertial in der Chirurgie begannen. Wir bekamen zu Beginn eine kurze (!) Einführung in das Spital, das dort benutzte PC-Programm und den OP-Saal etc. . Ich wurde für den ersten Tag direkt für eine OP eingeteilt. Generell war man auf Station und damit auch im OP oder in der Notaufnahme eingeteilt. In der Notaufnahme gab es ein 3-Schicht-System (ca.7-15Uhr, von ca. 11-20Uhr, von ca. 20- je nachdem wie viel in der Nacht los ist). Für die Spät- und Nachtdienste bekam man immer 3 bzw. 5 Tage Freizeitausgleich. Insgesamt hat man in der Notaufnahme am meisten gelernt. Als Unterassistent durfte man die Patienten untersuchen und sich Diagnose- bzw. Therapieschritte überlegen und diese nach Rücksprache mit dem zuständigen Oberarzt direkt durchführen. Außerdem ergaben sich sehr häufig Gelegenheiten zur Wundversorgung.
Auf Station war jeder mal auf der Thorax-/Viszeralchirurgie und auf der Traumatologie. Zusätzlich konnte man sich heraussuchen, ob man noch auf die Handchirurgie, Plast. Chirurgie, Gefäßchirurgie, Urologie oder die Neurochirurgie möchte. Auf Station begann der Tag morgens um 7Uhr mit der Frühbesprechung. Danach ging man auf Station und hat sich um die Aufnahmen gekümmert. Ansprechpartner waren auf Station vor allem die Clinical Nurses (ganz ganz grob gesagt ein "Zwischending" zwischen der Ärzteschaft und der Pflege ). Von den Ärzten hat man, wenn überhaupt meist nur während der Visite etwas gesehen. Je nachdem, wer die Visite gemacht hat, war diese mal mehr und mal weniger lehrreich. Aus meiner Zeit auf Station habe ich leider vergleichsweise wenig mitgenommen. Wenn man auf Station war, wurde man immer auch gleichzeitig noch für den OP eingeteilt. Welche OPs das im speziellen immer waren, hat man bereits am Vortag erfahren. So konnte man sich auf den Eingriff theoretisch ein wenig vorbereiten. Hier hing es sehr vom Operateur ab, wie viel man erklärt bekam. In der Regel durfte man neben dem Haken halten auch gelegentlich zunähen helfen. Wenn man gerade für keine OP eingeteilt war und auf Station nichts los war, lohnt es sich manchmal in der Ambulanz vorbeizuschauen und sich einfach dazuzusetzen. Insgesamt war das Arbeitsklima ein eher entspanntes und der Umgang untereinander kollegial.
Unterm Strich hat man während der PJ-Tertials viel Freizeit. Wenn man das ganze Tertial dort macht bekommt man zusätzlich zu dem Freizeitausgleich noch fünf weitere freie Tage (unabhängig von den 30 freien Tagen vom LPA). Ich war im Sommer dort und hatte viel Zeit zusammen mit den anderen UnterassistentInnen die Schweiz genauer anzuschauen.