PJ-Tertial Pädiatrie in Staedtisches Krankenhaus Dresden-Neustadt (1/2018 bis 4/2018)

Station(en)
Eigenverantwortliche Rotation
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Ich bin wirklich niemand, der vorschnell oder emotional Bewertungen schreibt. Überhaupt ist das die erste Bewertung, die ich verfasse, und zwar, um nachfolgenden PJlern zur Vorsicht mit dieser Abteilung zu raten. Ich spreche natürlich nur für mich selbst, habe aber sowohl im Kontakt mit der vorhergehenden als auch mit der nachfolgenden PJler-Generation Ähnliches gehört.

Die Tätigkeiten im Rahmen meines Tertials waren nicht unbedingt ungewöhnlich. Viel Zeit wurde mit Briefe schreiben verbracht, im Stationsalltag konnte ich mit den Kindern selbst leider nicht wirklich viel machen. Auch Blutentnahmen oder Flexülen machen eher die Ärzte, auch wenn ich auf Nachfrage bei dem ein oder anderen Arzt doch noch durfte. Dankbar ist die Notaufnahme, da konnte ich je nach Arzt auch mal Untersuchen üben. Was das Tertial für mich aber sehr geprägt hat, war das Ansehen und der Umgang mit den PJlern sowie Unstimmigkeiten innerhalb des Teams.

Die Abteilung Pädiatrie ist durch seine Uninähe und das begehrte Fach in der komfortablen Position, dass immer PJler nachkommen. Es gibt daher Aufgaben (Briefe schreiben, Perzentilen berechnen, Akten bringen etc.), für die mittlerweise fest der PJler eingeplant ist. Das führt nicht zu Anerkennung, wenn die Arbeit erledigt wurde, sondern zu Tadel, wenn das mal nicht (perfekt) der Fall war. Du möchtest in die PJ-Fortbildung gehen, aber in der Ergo muss jemand stehen und aufpassen? "Tja, überleg' dir halt, wie du das hinbekommst."
So nett einzelne Assistenten waren - was von einigen ihrer Kollegen praktiziert wurde, war echtes Mobbing. Du möchtest eine Ultraschalluntersuchung ansehen? "Nein, für sowas habe ich keine Zeit. Hast Du nicht noch Briefe zu tun? Es gibt Leute, die haben in ihrem Leben noch nie gearbeitet." Die Liste der expliziten und impliziten, kleinen und großen Gemeinheiten könnte ich lange fortführen; was aber schwer zu beschreiben ist, ist das Gesamtgefühl dabei.
Hinzu kommt der geradezu bösartige Umgang einiger Oberärzte, deren Namen ich hier nicht nennen möchte, die aber mit den PJ-Aufgaben betraut (!) sind, mit den PJlern. "Die Antwort zu [abwegiges Thema] können Sie mir nicht geben? Sie sollten sich überlegen, ob Sie für den Arztberuf geeignet sind. Zu dem Schluss sind wir im Team übrigens auch schon gekommen. Wir schätzen Sie als eher schwach ein."

Ich würde mir wünschen, dass diese Selbstverständlichkeit sowie der Umgang mit den PJlern Konsequenzen hat. Dieses Tertial hat mich trotz viel Freude am Studium und guten Noten in meiner Überzeugung, im Arztberuf richtig zu sein und Spaß am Beruf haben zu können, schwer erschüttert. Vor lauter Einschüchterung habe ich mich im Laufe des Tertials immer weniger getraut, Fragen zu stellen. Gelernt habe ich kaum etwas. Und auch wenn ich meine Erfahrung in einem einzelnen Tertial eigentlich nicht generalisieren möchte, kann ich mich trotzdem nicht dagegen wehren - Pädiatrie als Fachrichtung hat für mich massiv an Attraktivität verloren.
Bewerbung
Normal Ãœber Frau Fahrig
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
4
Unterricht
3
Betreuung
5
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.73