Pro:
Man rotiert in Allgemein-, Unfall-, Gefäßchirurgie und Notaufnahme, außerdem kann man zwischen Neuro- und Kinderchirurgie oder Urologie als Wahlwochen wählen. Es gibt in jeder Abteilung einzelne Ärzte (auf Assistenten- und Oberarztebene), die tatsächlich Interesse daran haben, einem etwas beizubringen, dann macht es auch wirklich Spaß, man darf auch im OP mal was selbstständig machen. Ist aber leider eher die Ausnahme.
Notaufnahme (von Unfallchirurgie besetzt): Super Team, man darf viel selbst machen, untersuchen, Wunden nähen etc. Sehr engagierte Ärzte, die viel erklären.
Contra:
Furchtbares Arbeitsklima innerhalb der Teams, insbesondere Gefäßchirurgie. In allen Abteilungen bekommt man die geringe Wertschätzung der PJler zu spüren, immer mal wieder wird einem vorgeworfen, dass man ja eh kein Interesse hätte und die PJler von heute so faul wären. Aber selbst wenn man Interesse an der Chirurgie zeigt, muss man schon sehr! aktiv danach suchen, bis man etwas beigebracht bekommt. Auf Station wird man entweder ignoriert bei Visite (die in der Allgemeinchirurgie um 6.30 Uhr beginnt), als große Last empfunden oder zum Blutabnehmen abgestellt. Im OP viel Hakenhalten und wenig Sicht, häufig wartet man den ganzen Tag bis man in den letzten Programmpunkt gerufen wird, der dann auch über 16 Uhr hinaus gehen kann. Wäre nicht schlimm, wenn man wenigstens was dabei lernen würde, aber meistens (wie gesagt, es gibt positive Ausnahmen) muss man sich dabei dann noch blöde (sexistische) Sprüche anhören.
Außerdem waren wir zeitweise viel zu viele PJler und Famulaten in der Abteilung. Die Vergabe von Famulaturplätzen scheint überhaupt nicht mit der PJ Sekretärin abgesprochen zu werden.
Fazit:
Schade, dass das Potential des SKK als Lehrkrankenhaus in der Chirurgie so hinterherhinkt. Vielleicht ändert sich was, wenn die alten hierarchischen Oberhäupter mit der Zeit durch jüngere Nachfolger ersetzt werden.
