PJ-Tertial Innere in Amalie-Sieveking Krankenhaus (3/2018 bis 6/2018)

Station(en)
3E (Kardio), ZNA, 1E (allg. IM), Funktionsbereich
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Zu Beginn gibt es einen festen Rotationsplan der stets ca. 1 Monat kardiologische Station, 1 Monat ZNA (!!), 2 Monate allgemein Innere und 1 Woche Funktionsbereich umfasst.

Das Ärzteteam ist durch die Bank weg sehr nett und freundlich. Ich habe mich hier die meiste Zeit sehr wohlgefühlt und bin gerne täglich zur Arbeit gekommen. Beginn ist 07:30Uhr. Ende je nachdem zwischen 16-17Uhr. Oftmals wird man aber auch schon um 15Uhr nach Hause geschickt.
Es gibt 2x/Woche PJ-Unterricht, der relativ regelmäßig stattfindet. Mittwochs allgemeine Innere und Donnerstags EKG-Kurs. Dienstag gibt es ab 16Uhr die Fortbildung der Internisten. Jeden Tag um 13.15Uhr findet die Röntgenvisite statt.

Auf Station wird man gut in den Stationsalltag eingebunden und bekommt relativ zeitnah eigene Patienten zugewiesen. Diese muss man dann in der Röntgenbesprechung, CA/OA oder normalen Visite vorstellen. Man macht eigene Vorschläge zu Diagnostik, Therapie und Therapieplanung sowie der weiteren Versorgung. Dies natürlich immer unter Supervision des zuständigen Assistenzarztes/OA.
Zu den klassichen Aufgaben des PJlers gehört es morgens die Blutentnahmen zu machen (kein Blutabnahmedienst), Braunülen zu legen, Schellong Tests, MMM-Tests, Dokumentation während der Visite, Befund Anforderung beim Niedergelassenen Arzt, EKG Befundung, Aufklärung vorbereiten, etc. Wobei man stets höflich gefragt wird und auch jederzeit unterstützt wird. Ein besonderes Highlight für mich waren Aszites und Pleurapunktionen unter Anleitung. Briefe schreiben musste ich zum Glück selten und dann auch nur von meinen eigenen Patienten, die ich dann mit dem OA durchgesprochen und korrigiert habe
.
Der Großteil der Patient im EASK ist deutlich Älter und entsprechend sind viele demente und multimorbide Patienten dabei. Es gibt aber auch immer wieder mal interessante jüngere Pat. und Fälle (PSC, DM1, Crohn & CU etc). Der Schwerpunkt liegt allerdings vor allem auf der Gastroenterologie, deckt aber ansonsten das Gesamtespektrum der Inneren Medizin ab. Auf den Stationen liegt also ein buntes Mischbild von Erkrankungen, was ich als sehr leerreich und angenehm empfand.

Ein absolutes Highlight ist die ZNA in der man 1 (!!) Monat verbringt. Das Team dort ist super nett und die Zeit super lehrreich. Man bekommt eigene Patienten zugewiesen, untersucht diese, macht die Anamnese, schreibt das Journal, macht Therapie Vorschläge und bespricht diese dann. Regelmäßig durfte man selbstständig Sonos machen und unter Anleitung. Es kann natürlich auch mal sehr stressig sein, aber trotzdem wird man ernst genommen und stets freundlich behandelt. Alleine für die Zeit in der ZNA lohnt sich ein Tertial hier!
Man konnte auch jederzeit in den Funktionsbereich zum Ultraschall, Echo, Ergo, Coro oder Endoskopie. Je nach Verhältnis und OA/OÄ steht man hier allerdings viel rum und macht nur ab und zu mal was selber (Gastro z.B. ).

Als negativ empfand ich vorallem das veraltet auf Akten basierende System, das IT-System (ist eines der dümmsten/unpraktischsten die mir je begegnet sind), die teilweise schlechte Besetzung der Ärzte und deren zu versorgenden Anzahl an Patienten, den Pflegenotstand, die vielen Zeitarbeiter und ausländischen Pflege(hilfs)kräfte und der mangelnde Kontakt zur Pflege. Gefühlt arbeiten Arzt und Pflege sehr oft aneinander vorbei, es gibt keine gemeinsamen Visiten und viele Anweisungen werden schwerlich umgesetzt, was zu echtem Frust führen kann. Aber viele dieser Punkte sind eher unserem Gesundheitssystem und der Situation in der Pflege und dem enormen Kostendruck geschuldet als den Mitarbeitern. Auch die fehlende Aufwandsentschädigung ist ein großes Manko. Das Essen ist ok und zum Glück umsonst, reicht aber nur für ein Mittagessen.

Ich muss abschließend sagen, dass ich mit meinem Tertial im EASK sehr zufrieden bin und es trotz mancher oben beschriebener Kritikpunkte wieder an diesem Haus machen würde. Insbesondere, da viele der Kritikpunkte dem Gesundheitssystem selbst geschuldet sind. Es war ein sehr leerreiches Tertial, wo man die ganze Bandbreite der Inneren Medizin mitbekommt und sich solide Fertigkeiten und Kenntnisse aneignet. Aber letztlich muss man wie überall auch Eigeninitiative zeigen um möglichst viel mitzunehmen.

Bewerbung
Ãœber das UKE zugewiesen
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
EKG
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
EKGs
Notaufnahme
Punktionen
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07