Zusammenfassend - war sehr zufrieden mit meinem Tertial in der Prof.-Hess-Kinderklinik und würde sie auf jeden Fall weiterempfehlen! Hier hat wirklich fast alles gestimmt und alle haben sich sehr viel Mühe mit PJlern gegeben.
Vorab ein Kritikpunkt bzw. Organisatorisches- bei der Bewerbung hatte ich den Eindruck, man könnte als PJler ohne größere Probleme Wohnraum zur Verfügung gestellt bekommen, das hat allerdings trotz sehr früher Nachfrage und Engagement nicht funktioniert. Entweder, die Verwaltung läuft dort nicht rund, oder der Raum ist einfach viel zu knapp. Man sollte auf jeden Fall damit rechnen, sich um z.B. Zwischenmiete in einer WG bemühen zu müssen. Außerdem evtl. wissenswert - Mittagessen in einer Kantine geht hier nicht, da wohl wegen Baustelle die eigentliche geschlossen ist und ein Bistro im Haupthaus liegt, dahin zu laufen und dort zu essen würde aber in der Pause zu lange dauern. Man isst immer gemeinsam nach der Mittagsbesprechung, dafür muss man sich aber dann eben alles selbst mitbringen.
In der Klinik selbst - sehr angenehmes Klima, supernettes Team, in das man offen aufgenommen wird. Ärzte und Pflege freuen sich über interessierte PJler, man kann viele Aufgaben übernehmen (vom Blutabnehmen und PC-Arbeit bis hin zu Patientenaufnahmen, -betreuung und sogar LPs, wenn man Glück hat; insgesamt guter Einblick und Vertrautwerden mit dem Alltag) und bekommt gleichzeitig immer wieder gesagt, dass man ja auch zum Lernen da wäre und ruhig Lehre einfordern solle. Das fällt mal mehr, mal weniger schwer- natürlich haben die meisten hier auch täglich jede Menge zu tun und die Arbeitsbelastung und der Dienstplan haben immer wieder viel Diskussionsstoff geliefert. Da will man dann oft nicht noch zusätzlich zu viel stressen, insgesamt habe ich aber auch viel erklärt bekommen. Noch dazu gibt es sehr viel PJ-Unterricht in der Klinik selbst (sehr ausführlicher Plan), als auch aus den anderen Fächern im Klinikum Bremen-Mitte, und jeder kann teilnehmen, woran er möchte. Es gibt ein paar Seminare, die eher enttäuschend waren, da wieder theoretischer Frontalunterricht wie an der Uni; aber gerade die Sachen in der Kinderklinik haben sich durch die Bank echt immer gelohnt und auch das EKG Seminar ist sehr zu empfehlen! Ansonsten wird man noch gefordert, in dem eig jeder PJler mind. einmal eine Fallvorstellung vor allen in der Mittagsfortbildung hält, und bei jeder Chefarztvisite bzw. ggf. auch in den Oberarztvisiten soll mind. ein Patient vom PJler vorgestellt werden. Außerdem gibts auch viele andere Fortbildungen zur Teilnahme. Wie man in der Klinik rotieren möchte (es gibt mehr als genug Angebot für die vier Monate), kann man grundsätzlich frei entscheiden - man muss sich nur mit den anderen PJlern absprechen, damit es möglichst keine Doppelbesetzungen gibt.