PJ-Tertial Unfallchirurgie in Charite Campus Benjamin Franklin (11/2017 bis 2/2018)

Station(en)
42a
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ein sehr schlechtes Tertial! Leider kann ich den Beurteilungen meiner Vorgänger nur zustimmen. Bemerkenswert ist, dass lediglich externe PJler sich in der Einrichtung befinden, selbst unter den Charité-Blockpraktikanten macht Missmut die Runde.
Denn es gibt eine handvoll Argumenten die gegen die Einrichtung sprechen...

Dienstbeginn ist um 7 Uhr mit einer Teamsitzung, im Anschluss folgt die Visite auf Station mit zahlreichen Unterbrechungen. Es wird erwartet das der PJler alle Blutentnahmen auf der gesamten Station macht (d.h. A und B Seite!), das häufig an die 20 BEs sind.
Selbstverständlich muss der PJler im Anschluss danach auf die Privatstation gehen, wo man wieder von etwa 10 BEs erwartet wird. Eine Pause darf man sich von der stupiden Arbeit gönnen, indem man Anpfiff bekommt doch schnellstmöglich einige Zugänge zu legen und das Aufnahmelabor noch schneller zu erledigen.
Das Führen des Piepers ist Pflicht, bei einem vergessenen Rückruf wird gemotzt.
Die Stimmung unter der Pflege ist wie überall in Deutschland schlecht - wenig Personal bei viel Arbeit- deshalb nicht wundern, wenn die Pflegemitarbeiter keine Zeit und Lust haben neuen PJlern irgendetwas zu erklären..
Sehr häufig (etwa 3 Mal in der Woche) kann es durchaus sein, dass man als PJler die gesamte Station alleine führt. Denn alle Oberärzte verweilen im OP, die Assistenzärzte sind bei irgendwelchen Nahtkursen oder Sprechstunden und es wird in der Zeit nicht mit dem PJler kommuniziert. Wozu auch? Der Pieper ist doch da! Für Verbandswechsel bleibt kaum Luft, denn nun heißt es ab in den OP, Haken hallten bis die Finger taub werden…
Wie so überall sind mehr weibliche PJler vor Ort, aber auch diese schmächtigen Geschöpfe werden nicht geschont- im Gegenteil!
Anpacken, Umlagern, Haken führen und Klappe halten ist die Devise…
Ach ja, der Chefarzt hat immer Recht lautet die Begrüßung der OP-Schwester.
Häufig sind externe Ärzte zugegen, welche schon gerne mal den Studenten bloßstellen.
Einsicht in das OP-Gebiet hat man nicht. Wozu auch? der Neuling soll gefälligst dumm bleiben. Nach den zahlreichen kräftezehrenden Hüft-TEPs wird man wieder auf Station erwartet, denn die BEs lauern überall.
Und bitte erst Fragen stellen, wenn die BEs gemacht wurden!
Wie bitte? Warum sollen denn irgendwelche Laborassistenten diese Aufgabe übernehmen??
Studenten sind doch billige Arbeitskräfte und tun alles, um nicht aufzufallen oder mucken zumindest nicht auf.
Nach einer 30minütigen Mittagspause geht um 14.30Uhr weiter mit der Kurvenvisite im Arztzimmer, wenn man dazwischen nicht angepiept wird wieder in den OP-Saal zu gehen.
Es wird betont, dass die PJler untereinander selbst organisieren müssen, wer wann wohin geht.
Natürlich kann man bei der Kurvenvisite nicht wirklich mitwirken, denn von der Krankengeschichte des einzelnen Patienten kriegt man wenig mit.
Wie auch? wenn man täglich mindestens 2 Stunden mit BEs beschäftigt ist.
Etwa um 16:30 Uhr, nach der letzten Teambesprechung, ist Dienstende.
Korrekt! Das sind 9 Stunden Arbeitszeit, aber wer operationsgeiler Chirurg werden möchte, sollte sich darauf schon mal einstellen.
Der Umgang der BJF Klinik mit seinen PJlern ist die Antwort auf die Frage warum es in unserer Nation immer weniger Ärzte gibt. Denn es wird genau das gemacht wie man nicht mit jungen aufstrebenden Ärzten umgehen sollte.
Barmherzigkeit und Nächstenliebe (Charité!?) gilt nicht für die eigenen Angestellten, stattdessen wird täglich Frust eingeatmet.
Selbst ein Dank zwischen den Lippen fällt dem einen oder anderen Assistenzarzt schwer. Fazit: man lernt hier nichts, wird schnell desillusioniert und stellt ernüchternd fest, dass man wie ein Famulant im 5. Semester behandelt wird.

Selbst PJler, die gerade mal einen halben Tag auf Station gearbeitet haben, versuchen so irgend es geht noch die Flucht zu ergreifen. Ein Armutszeugnis für eine universitäre Klinik.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Braunülen legen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
4
Unterricht
4
Betreuung
5
Freizeit
4
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
4

Durchschnitt 4.07