PJ-Tertial Unfallchirurgie in Spital Thun (12/2017 bis 4/2018)
Station(en)
Unfallchirurgie, Orthopädie
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Aufgaben der Unterassistenten (UA, ehem UHU) waren OP-Abdeckung und die Ambulante OP-Vorbereitung, also Akten ein tippen und die Eintritte vorbereitnen für die Patientenaufnahme. Alles bereits erwähnt in vorherigen PJ-Berichten. Sofern genug Unterassistenten da sind, kann man in der Notfallambulanz mitarbeiten oder auf Station gehen oder in eine der Sprechstunden mitlaufen (neben ZNA sehr empfehlenswert). Dazu kommen Wochenend-/Feiertags- und Pikettdienste, die sich die UAs selbstständig untereinander aufteilen, da der Dinestplan i.d.R. von den UAs selbst geführt und nur noch von oben abgesegnet wird. Studentische Ansprechpartner waren auf Viszi und Ortho-Seiten ärztlicherseits jederzeit verfügbar (Mailadresse via Frau Grünig), so dass man sich im Vorfeld über den bereits bestehenden Dienstplan informieren kann. Uns hat im Vorwege eine der schon anwesenden UA per Mail angeschrieben, so dass wir früher in Kontakt kamen und bereits DP-Wünsche o.ä. eintragen konnten.
Dienstbeginn jeden Morgen um 7 Uhr mit einer Fortbildung, 7:30 Uhr Rapport, ab 8 Uhr OP. Eigentlich hat man um 17 Uhr Schluss, je nachdem wie viel zu tun ist, kann man aber häufig etwas früher gehen. Allerdings kommt es auch nicht selten vor, dass man vor 17 Uhr noch eine OP abdecken muss und bis nach 19/20 Uhr noch im Saal ist.
Generell gilt: je mehr UAs, desto angenehmer das PJ-Leben. Unter 3 UA wirds haarig. Sind die o.g. Pflichten abgedeckt, können die anderen anderswo hin rotieren bzw man kann sich im OP-Plan abwechseln, so dass der Tag aufgelockert wird. Jeder Wochenend-Pikett bringt intern einen Tag Urlaub, so dass man je nach Saison voll auf seine Kosten kommen kann - ob im Winter Ski-Fahren in Grindelwald, Adelboden oder Hasliberg oder im Sommer Alpen-Wanderungen, Segeln auf dem Thuner See, Bootfahren auf der Aare und und und.
Je nachdem, wie ausgelastet der OP-Plan ist, gibt es Tage, an denen wenig und Tage an denen äußerst viel zu tun war. Ist man motiviert und aktiv, nimmt man bei diesem Tertial sehr viel mit. Allerdings muss man wirklich auf die Oberärzte zugehen, ihnen Fragen stellen und Interesse und Engagement zeigen. Ansonsten bleibt der Lerneffekt gerne auf der Strecke, da im OP hochbetrieb herrscht und der Alltag Priorität hat. Den meisten Ärzten ist ein ausgiebiges Teaching nicht sehr wichtig, deswegen ist hier definitiv Eigeninitiative gefragt! Man entscheidet quasi selbst, wie viel man mitnimmt.
Im OP darf man häufig nähen und auch mal Aufgaben der ersten Assistenz übernehmen, was chirurgisch Interessierten natürlich zugute kommt. In Thun kommen vor allem die Ortho-Liebhaber auf ihre Kosten, da die chirurgischen Unterassistenten auch insbesondere dort eingesetzt werden.
Die Hierarchien sind sehr flach und vor allem die Orthopäden sind allesamt sehr locker und selbst ein lockerer Plausch mit dem Chef beim Snack zwischen den OPs gehört zum Alltag. Dr Hess ist lokal eine Koryphäe und hat das Herz auf den richtigen Fleck - und hat immer einen guten Freizeit-Tipp im Köcher beim Schnack in der Küche. Nicht erschrecken lassen vom schwyzerdütsch, das akustische Verständnis wird mit jedem Tag besser. Dennoch gab's so manch eine witzige Situation im Saal, wenn der/die deutsche UA mal wieder kurz abgeschaltet hat :D
Die Stimmung ist wirklich gut (leider 1,2 (dt.) schwarze Schaafe auf Viszi Seite), die Pflege vor allem im OP durchweg super freundlich - also wirklich unfassbar freundlich.
Geheimtipp: In dem Küchen/Speisebereich des wirklich sehr modernen OPS gibt's Brot sowie aufstrich bei Bohnenkaffee, Ovomaltine oder Caotina; wenn die Prothesen-Vertreter kommen sogar feines schweizer Gebäck.. ;)
Bewerbung
ca 2,5 Jahre vor Tertialbeginn; jedoch waren auch 1,2 UA-Kollegen sehr kurzfristig ans STS gekommen durch spontanes anfragen.