Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Wien (Oesterreich)
Kommentar
Das Tertial in der Inneren Medizin am Hôpital Kirchberg kann ich nur wärmstens weiterempfehlen!
Chefarzt Professor Braun und Oberarzt Prof Göttmann sind sehr angenehme und auch unterhaltsame Vorgesetzte. Während der Visiten wo sie auch fast immer dabei sind, machen sie gern ab und zu ein paar Scherze, auch mit den Patienten zusammen. Dr. Buck war der dritte Facharzt im Bunde, ist aber mittlerweile im Ruhestand. Er war nicht weniger unterhaltsam! Von ihm kamen sogar meist die besten Witze. Die Hierarchie war sehr flach gehalten, was ich super fand, da man sich nicht scheuen musste etwas nachzufragen, oder eine vermeidlich dumme Frage zu stellen.
Natürlich haben die Ärzte auch viel gefragt während der Visiten, viel zu häufig stand ich auf dem Schlauch, was aber auch nicht weiter schlimm war. Auch der Assistenzarzt Dominik Thamm war sehr freundlich. Er hat die Stationsarbeit vollständig alleine erledigt. Als Assistenzarzt schon so einen Grad der Selbstständigkeit zu haben, ist eine beneidenswerte Eigenschaft. Das Arbeitsklima war mehr als angenehm.
Es ist natürlich seeeeehr von Vorteil wenn man Französisch und Luxemburgisch beherrscht. Mein Schulfranzösisch war ausreichend um mich mit Hand und Fuß mit den Patienten zu unterhalten, was bezüglich der Anamnese schon deutlich von Vorteil war.
Luxemburgisch ist eine komplett eigene Sprache! Es war vielleicht mal ein deutscher Dialekt, aber das ist lange lange her. Man versteht so drei, vier Wörter, aber der Rest ist eine Mischung aus Französisch/Belgisch, Niederländisch und betrunkenes Deutsch. Moselfränkisch. Moien, wei geet et, Gackelchen, wannschglieft, Dickelchen, Äddi.
Es hat sehr lange gedauert bis ich mich eingehört hatte und vielleicht auch mal den einen oder anderen Witz verstanden hab. Wer diese Sprache zumindest versteht, hat keine Probleme, denn Deutsch versteht, außer den Franzosen, fast jeder.
Es gab einige Fortbildungen und PJ Unterricht. Fortbildungen gab es auch einige auf Französisch, also gut zuhören! Damit zumindest ein bisschen hängen bleibt.
Man konnte auch zu den Profs Braun oder Göttmann in die Sprechstunde mitgehen, die während der Klinikzeit in ihren Praxen stattfand.
Das Pflegeteam auf Station, sowie in der Dialyse war super nett! Alle waren freundlich und an einem interessiert und häufig gab es selbstgebackene Leckereien.
Der Tag begann um 8 Uhr morgens auf der Dialyse, dann Station und Aufnahmen, dann Mittagessen, dann wieder Dialyse und dann nochmal Station bis Feierabend. Machen kann man als Student sehr viel hier: Aufnahmen, Vorstellen, zB. bei Visite, Blut abnehmen, Braunülen legen, Sonografieren, für Dialyse den Shunt anstechen, Ports anstechen, Dokumentieren, Laborzettel ausfüllen, Befunde anfordern, etc. Peritonealadialyse wird hier auch gemacht und erklärt!
Alles in allem, geil! Machen! Die Stadt ist toll, das Essen spitze (auch im Krankenhaus, Moules frites spitze!), die Menschen super, einfach alles gaaaaanz gutt!
Bewerbung
Ich hatte mich lange vorher beworben. Einige Monate, wenn ich mich recht erinnere. Lebenslauf und Anschreiben versteht sich. Und dann hatte ich in der Post einen Brief von Professor Braun. Auf Französisch. Nicht ganz einfach, aber ich habe schon nach dem ersten Versuch verstanden, dass sie sich freuen würden, wenn ich vorbeikommen möchte. Und das tat ich auch. Auch über das Telefon, war die Kommunikation kein Problem!