PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Marienkrankenhaus (6/2008 bis 7/2008)
Station(en)
C3
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
6 Wochen war ich insgesamt auf der C3.
Pros:
- Sehr nettes junges Plegeteam
- Das Ärzteteam kann man nicht schnell nerven.
- Die Schwestern helfen gern bei den Blutentnahmen
- Keine blödsinnigen Aufgaben (Botengänge, Reha-Antrage ausfüllen, etc...)
- Einigt alle chirurgischen Disziplinen unter einem Dach (Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie)
- Man kann sehr leicht und sehr flexibel auf die anderen allgemeinchirugischen Stationen wechseln wenn sie mit PJlern unterbesetzt sind.
- Täglich darf man in der Kantine bis 3.85 € auf Kosten des Krankenhauses essen. Das Essen hat eine sehr gute Qualität.
- Man ist oft im OP
- Supernettes OP-Plegeteam
- Der Chefarzt legt einen großen Wert auf die Lehre, erklärt viel und zeigt einem auch viel.
- Unter aufsicht (meistens des Chefarztes selbst) darf man im OP die Haut nähen und sogar Thoraxdrainagen legen und die Annaht dazu machen.
- Viel Unterricht
(Montags EKG-Kurs, Mittwochs internistische Visiten bzw. Seminare, und Donnerstags Klinische Chemie, Radiologie, Pathologie und Chirurgie)
Contras:
- Es wird keine Schutzbekleidung bereitgestellt, sondern nur schäbige Pflegerhosen und -kasaks.
Einen einzigen Kittel darf man haben. Aber nur einen, den man dann täglich nur zwischen 12:30 und 13:00 Uhr tauschen kann.
- Das Haus ist sehr unübersichtlich und man verläuft sich sehr oft in den ersten 2 bis 3 Wochen.
- Es gibt keinen normalen/regelmäßigen Tagesablauf auf der Station, den man vielleicht von anderen Lehrkrankenhäsern kennt.
- Zu wenig Kontakt zu den Stationsärzten (ich könnte wetten, dass einige immer noch nicht wissen wie ich heisse). Das lag daran, dass wir uns höchstens zweimal täglich sahen: bei der Frühvisite, und danach um 15 Uhr bei der Radiologie-Visite.
- Der Pflegebereich ist sehr klein (in dem können sich zeitgleich höchstens 4 Personen aufhalten)
- Das Arztzimmer ist nicht mal auf der Station, sondern im Treppenhaus ausserhalb. So bekommt man unheimlich wenig von dem Ablauf auf der Station mit.
- Nach der Frühvisite verschwinden alle Ärzte (in die Ambulanz, in die Notaufnahme, in den OP), und dadurch dass man keine Aufgaben auf der Station hat (ausser den Blutentnahmen) könnte man sich zu Tode langweilen wenn man nicht im OP eingeteilt ist.
- Die Station C3 ist irgendwie "fehlangelegt", sie liegt in einem Korridor zwischen Station C4 und C2. Ich hatte am ersten Tag den Eindruck, als ob ich irgendwie am falschen Ort gewesen wäre.
- Im OP-Raum ist eigentlich NUR der Chefarzt für die Lehre sehr engagiert. Aus allen anderen Ober- und Fachärzten muss man manchmal die Antworten buchstäblich aus den Mund herausziehen.
- Nähen durfte man fast ausschließlich wenn man ausdrücklich darum bittet. Super wenige Chirurgen kommen darauf, einen von sich selbst zu fragen.
Wenn man aber die ersten Male zeigt, das man knoten und nähen kann, dann darf man auch öfter.