OP, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Das Praktikum in der Chirurgie im Krankenhaus Sagrat Cor hat mir sehr, sehr gut gefallen! Vom ersten Tag an waren alle Ärzte und Krankenschwestern super nett zu mir und haben mich von Anfang an in das Team integriert. Die Studenten sind in der Chirurgie für das gesamte Praktikum immer einem Arzt zugeteilt. Ich war bei Dr. Gil und hätte es nicht besser treffen können. Beginn war morgen immer um 8:30 Uhr, was sehr entspannt ist, wenn man die Chirurgie-Arbeitszeiten aus Deutschland gewohnt ist. Da ich mein Chirurgie-Tertial gesplittet habe und vorher in Deutschland bereits 2 Monate in der Chirurgie war, konnte ich in Spanien vom ersten Tag an bei den OPs assistieren und gut mithelfen. Ich habe neue Nahttechniken gelernt und konnte auch oft als 1. Assistenz in einer OP assistieren. Die Stimmung im OP war IMMER gut, es ist NIE ein böses Wort gefallen! Das Krankenhaus Sagrat Cor ist ein eher kleineres Krankenhaus, weshalb in der Chirurgie auch hauptsächlich nur kleinere OPs wie Hernien, Cholezystekomie, Anal-Chirurgie usw. durchgeführt werden. Außerdem werden viele bariatrische OPs gemacht und ab und zu gibt es auch eine Kolonresektion. Jeder Arzt hat an mehreren Tagen Sprechstunde, wo ich mithelfen konnte Fäden zu ziehen, Patienten zu untersuchen, Abszesse zu spalten usw. Außerdem konnte ich Patienten auf Station visitieren und Arztbriefe verfassen. Zwischen den Sprechstunden oder den OPs ist auch immer mal Zeit für eine kleine Kaffeepause zusammen mit den Ärzten, bei denen die Studenten immer von den Ärzten eingeladen werden.
Als Student ist man normalerweise auch nicht alleine, da fast immer ein argentinischer Student im 6. Jahr für 5 Wochen in der Chirurgie ist, da die Uni in Barcelona Partneruniversität der Uni in Buenos Aires ist. Außerdem sind unter dem Semester auch oft ein paar Studenten aus dem 4. Jahr für ein paar Wochen in der Chirurgie. So hat man auch immer Kontakt mit anderen Studenten.
Das Essen im Krankenhaus war sehr gut und ich habe Mitarbeiter-Rabatt bekommen, wodurch ein Mittagsmenü (Vorspeise, Hauptspeise, Nachtisch und Wasser) nur ca. 5 Euro gekostet hat.
Sprachkenntnisse:
Spanisch sollte man schon recht gut können, da in Spanien viele Leute kein oder nur wenig Englisch können. Im Krankenhaus wird auch viel Katalanisch gesprochen, was man dann mit der Zeit immer besser versteht. Mit mir wurde aber immer Spanisch gesprochen, man muss also kein Katalanisch können.
Freizeit:
Neben der Arbeit im Krankenhaus war auch immer noch viel Zeit für Freizeit und Unternehmungen in Barcelona wie Besuch der Sagrada Familia oder des ehemaligen Krankenhauses Santa Creu i Sant Pau und der Strand ist ja auch nicht weit weg. 😊 Die Stadt ist wirklich schön, abwechslungsreich und interessant!
Fazit:
Ich kann jedem, der Spanisch kann, nur empfehlen ein Praktikum in der Chirurgie in dem Krankenhaus Sagrat Cor zu machen! Das Team ist super, man wird herzlichst aufgenommen und in den Arbeitsalltag integriert. Ich wäre auch gerne noch länger dort geblieben 😊
Bewerbung
Da mein Freund aus Barcelona kommt, bot es sich an in Barcelona nach einem Praktikumsplatz zu suchen. Von einem Bekannten hatte ich von dem Krankenhaus Sagrat Cor erfahren und wusste bereits, dass es ihm dort in seinem Chirurgie-Tertial sehr gut gefallen hat. Von ihm habe ich auch die E-Mail-Adresse der Lehrkoordinatorin Eva Coloma Galdos (ecoloma@hscor.com) bekommen. Leider konnte ich mit meiner web.de E-Mail-Adresse aus irgendeinem Grund keine E-mails an sie verschicken. Das hat mich etwas Zeit gekostet den Grund für die erfolglosen E-mails herauszufinden. Mit einer anderen E-Mail-Adresse von mir hat es dann jedoch geklappt und ich habe auch recht schnell eine Antwort erhalten. Dann war alles ganz unkompliziert. Die folgenden Unterlagen musste ich per Mail an sie schicken: Lebenslauf, Motivationsschreiben, Kopie des Personalausweises, Notenspiegel, Krankenversicherungsnachweis und ein Passfoto. Kurz nach Abschicken aller Dokumente hatte ich dann die Bestätigung des Praktikumplatzes in meinem Posteingang.
Um die Erasmus-Praktikum Förderung zu erhalten, habe ich mich an Frau Moll, die an der medizinischen Fakultät Würzburg für Auslandssemester zuständig ist und an Frau Hermann aus dem International Office gewandt. Innerhalb kurzer Zeit hatte ich dann, nachdem ich die notwendigen Dokumente an Frau Hermann geschickt hatte, auch schon die erste Hälfte der Erasmus-Praktikums-Förderung auf dem Konto. Das hat wirklich super funktioniert!
