Ich kann das Pj-Tertial in der Neurologie am Ernst-von Bergmann Klinikum allen Neurologie-Interessierten sehr empfehlen. Besonders hervorzuheben sind die große Wertschätzung als PJ-Student und die Integration ins Team, die sowohl durch das gesamte ärztliche Team (Assistenzärzte, Oberärzte, Chefarzt) als auch durch das Pfegeteam vermittelt werden. Während meines Tetials habe ich ein sehr breites Spektrum neurologischer Krankheitsbilder kennengelernt und mich exzellent auf die Prüfung vorbereitet gefühlt. Es fanden regelmäßige Weiterbildungen statt, an denen ich selbsterstädlich jedezeit teilnehmen durfte: z.B. 1 x wöchentlich abteilungsintern, es gab aber auch regelmäßige internistische Weiterbildungen, an denen ich teilnehmen konnte. Einmal pro Woche fand ein spezieller fächerübergreifender PJ-Unterricht statt, der alledings leider während meines Tertials häufiger krankheitsbedingt ausfallen musste.
Natürlich gehört das morgendliche Blut abnehmen und Flexülen legen als Basisfertigkeit eines Assistenzarztes ebenfalls zum Tertial. Wenn sehr viele Blutentnahmen anfielen, war es selbstverständlich, dass die Assistenzärzte mithalfen. Ich habe nicht eine Visite / interessante Untersuchung, /Besprechung etc wegen noch zu erledigender Blutabnahmen verpasst. Es besteht die Möglichkeit viele Liquorpunktionen selbstständig durchzuführen nach ausführlicher Anleitung.
Viel Wert wurde auf das Erlernen der körperlichen neurologischen Untersuchung und Anamneseerhebung gelegt. Jeder Patient, der aufgenommen wird, wird am selben Tag mit dem Oberarzt besprochen und nachuntersucht. Man bespricht mögliche Verdachtsdiagnosen und erstellt gemeinsam ein Konzept zur Diagnostik und Therapie. Nach und nach wird man so herangeführt eigene Patienten selbstständig von der Aufnahme bis zur Entlassung zu betreuen: Aufnahme, Untersuchung Diagnostik anmelden und Befunde interpretieren, Therapie einleiten, Nachsorge festlegen, Arztbrief schreiben. Jederzeit konnte man sich natürlich Rat bei den Assistenzärzten oder Oberärzten holen.
Ich habe 2/3 des Tertials auf der neurologischen Normalstation und 1/3 auf der Stroke Unit verbracht. Daneben bestand jederzeit die Möglichkeit in der Notaufnahme mitzulaufen und dort neurologische Patienten selbstständig zu anamnestizieren und zu untersuchen. Außerdem nahm ich die Möglichkeit war einen Nachtdienst mit zu gehen, was ebenfalls sehr lehrreich und interessant war. Ich konnte auch in dei Funktionsdiagnostik (Duplex, EEG, EPs/EMG) hereinschnuppern.
Studientage (1 pro Woche) können auch gesammelt werden oder einzeln genommen. Tägliches Mitagessen mit dem gesamten ärztlichen Team war selbstverständlich. Das Mittagessen ist für PJ-ler konstenlos. Der einzige Nachteil ist die fehlende monatliche Aufwandsentschädigung.
Zusammenfassend kann man hier als PJ-Student in einem sehr netten und engagierten Team wahnsinnig viel lernen, selbst machen und wird bestens auf die Prüfungen und auf die spätere ärztliche Tätigkeit vorbereitet.